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Warum, weshalb, wieso?

Ihnen kann man Löcher in den Bauch fragen: Die Zooscouts vermitteln im Zoo Dresden Wissenswertes rund um Tiere sowie Arten- und Naturschutz.

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Julia Hoffmann (links ) und Mina Breuer zeigen bei ihren Führungen auch exotische Tiere wie die Madagaskar-Fauchschabe oder Königspython „Peter“ hautnah, aber immer nach dem Motto „nichts und niemand muss!“
Julia Hoffmann (links ) und Mina Breuer zeigen bei ihren Führungen auch exotische Tiere wie die Madagaskar-Fauchschabe oder Königspython „Peter“ hautnah, aber immer nach dem Motto „nichts und niemand muss!“ © Foto: Thorsten Eckert

"Chrr, chrrrr, chrrr“ ertönt es auf Julia Hoffmanns Hand. Eine Madagaskar-Fauchschabe macht hier ihrem Namen alle Ehre. Doch nicht nur akustisch, auch optisch beeindruckt das gut sechs, sieben Zentimeter lange Insekt. Julia Hoffmann lässt sich vom Krabbeln aber nicht aus der Ruhe bringen. „Die tut nichts, sie ist wie ein großer Marienkäfer“, sagt sie lächelnd und man möchte ihr sofort glauben. Als studierte Forstwissenschaftlerin und Umweltpädagogin weiß Julia Hoffmann natürlich, wie man mit Tieren und Menschen umgeht – und sie tut es gern. Als einer von rund 15 Zooscouts im Zoo Dresden bringt sie großen und kleinen Besuchern anschaulich Wissen rund um die Tiere nah. Gebucht werden können die Zooscouts beispielsweise für einen Kindergeburtstag sowie Kita-, Schul-, oder Firmenausflüge oder einfach als private Führung.

Zu den Aufgaben der Zooscouts gehört es auch, über Natur- und Artenschutz zu informieren. Jana Skrobanek (l.) und Rahel Goldammer erkärten beim jüngsten Zootag beispielsweise, in welchen Produkten Palmöl steckt und warum das den Lebensraum vieler Tiere ko
Zu den Aufgaben der Zooscouts gehört es auch, über Natur- und Artenschutz zu informieren. Jana Skrobanek (l.) und Rahel Goldammer erkärten beim jüngsten Zootag beispielsweise, in welchen Produkten Palmöl steckt und warum das den Lebensraum vieler Tiere ko © Foto: Zoo Dresden/Katrin Kretschmer

Individuelle Touren

„Wir gehen bei jeder Gruppe ganz unterschiedlich heran und erstellen die Führungen sehr individuell je nach Alter“, sagt Biologin Mina Breuer, die wie Julia Hoffmann schon viele Jahre als Zooscout im Zoo Dresden arbeitet. „Dabei müssen wir vor allem gut mit Menschen umgehen können, denn wir sind keine Tierpfleger, sondern haben hauptsächlich Kontakt mit unseren Besuchern.“ Und da gibt es wie überall im Leben die Mutigen, die Scheuen, die Neugierigen – und daher gilt immer das Motto „nichts und niemand muss“. „Vor allem Kinder spiegeln sehr direkt, was ihnen gefällt oder eben nicht. Da bekommt man auch mal ein ,Das ist langweilig‘ zu hören – und muss sich spontan etwas Neues einfallen lassen“, erzählt Julia Hoffmann lächelnd.

„Oder man erfährt, dass das Lieblingstier vom Geburtstagskind der Pinguin ist – und verlegt die Führung kurzfristig vom Elefantenhaus eben dort hin.“ Hinzu kommen die „Launen“ der tierischen Akteure: Da kann es schon mal passieren, dass die Kamele partout nicht zum Gehegerand kommen wollen oder Königspython „Peter“ den Termin „verschläft“. Auch da haben die Zooscouts aber ihre Kniffe und Alternativen, so dass die Runden stets lehrreich, kurzweilig und unterhaltsam sind. In ihren Umhängetaschen, die wie die typischen Safarihüte nicht fehlen dürfen, bewahren sie die Schlüssel für die Schatztruhen auf. Diese sind im ganzen Zoo verteilt und werden exklusiv nur bei den Zooscout-Touren geöffnet. Darin sind Exponate wie beispielsweise ein Elefantenzahn oder Felle aufbewahrt.

Neben solch anschaulichen Infos zu den Tieren gehen die Zooscouts auch auf den Arten- und Naturschutz ein, quasi über die Zoogrenzen hinaus. „Wir möchten dafür sensibilisieren und Tipps geben, was man selbst tun kann“, sagt Julia Hoffmann. So wird beispielsweise erläutert, in welchen Produkten Palmöl steckt, für das viele Tiere ihren Lebensraum verlieren, und welche Alternativen es gibt. Auch Projekte, für die der Artenschutzeuro – ein freiwilliger Betrag im Eintrittspreis – verwendet wird, erklären die Zooscouts ihren Gästen. Dass ihre Arbeit bleibenden Eindruck macht, beweist die Pinnwand in ihrem Büro: Zahlreiche Kinderzeichnungen und Dankesbriefe von begeisterten Besuchern reihen sich hier aneinander.

Tipp: Derzeit kann man sich beim Zoo Dresden per E-Mail an [email protected] auch wieder als Zooscout bewerben. Die künftigen Zooscouts werden vorab geschult.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

Hier geht es zur Zoowelt auf sächsische.de