Gemeinsam oder nebenher?
Drei Jahrzehnte waren Frankreich und Deutschland die allesentscheidenden Taktgeber für die europäische Integration. Auch die Innigen Beziehungen zwischen ihren Präsidenten und Kanzlern – sein nun Gaulle & Adenauer, Giscard & Schmidt oder eben: Mitterand und Kohl – sind bis heute legendär. Doch mittlerweile sieht es so aus, als ob das deutsch-französische Tandem bereits seit mehreren Jahren an Zugkraft verliert. Ob Verteidigungs-, Flüchtlings- oder Wirtschaftspolitik - das Unverständnis über die jeweils andere Seite scheint stetig zu wachsen. Höchste Zeit also, miteinander zu reden.
François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland, ist als Gesprächsgast der Veranstaltung von Sächsischer Landeszentrale für politische Bildung, der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Zentrum für Internationale Studien und dem Institut für Internationales Recht, Geistiges Eigentum und Technikrecht der TU Dresden eingeladen.
Wann und wo?
Diskussion: Tandem passé? Die deutsch-französische Zusammenarbeit auf dem Prüfstand
Wann: Dienstag, 01.11.2022, 18.30–20 Uhr
Wo: Stadtmuseum Dresden: Landhaus, Wilsdruffer Straße 2
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.
Folgenschwere Entscheidungen von Maastricht
Als am 7. Februar 1992 Helmut Kohl, François Mitterrand und zehn weitere Staats- und Regierungschefs im niederländischen Maastricht zusammenkamen, wurde die beschauliche Grenzstadt schlagartig zum Schauplatz der europäischen Einigung. Denn an diesem Tag wurde dort der Vertrag über die Europäische Union – oder eben: Vertrag von Maastricht – unterzeichnet, der damit an die Stelle der 1957 geschlossenen Römischen Verträge trat. Geradezu berauscht von den historischen Umbrüchen der damaligen Zeit hatten sich die europäischen Mitgliedstaaten darauf geeinigt, in Zukunft über eine einfache wirtschaftliche Zusammenarbeit hinauszugehen und diese auf das Politische auszudehnen.
Aus heutiger Sicht lässt sich der Vertrag als ein gewaltiger Schritt hin zur „Verwirklichung einer immer engeren Union der Völker Europas“ bezeichnen. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde die Europäische Union gegründet, kam die Unionsbürgerschaft, wurde das Europäische Parlament strategisch gestärkt und bekamen Regionen erstmals ihre eigene Stimme in Brüssel. Zudem schuf der Vertrag europäische Zuständigkeiten in Außen-, Justiz- und Innenpolitik.
Gespräche zu 30 Jahren Europäische Union
Anlässlich des 30. Jahrestages der Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht am 7. Februar 2022 legt das Zentrum für Internationale Studien gemeinsam mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Institut für Internationales Recht, Geistiges Eigentum und Technikrecht der TU Dresden den Fokus auf die gegenwärtige Lage der Europäischen Union und diskutiert mit Expertinnen und Experten die rechtlichen und politischen Herausforderungen, denen sich der Staatenverbund in den kommenden drei Jahrzehnten stellen muss.
Kontakt
Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
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