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„Wir sind gut gewappnet“

Zoodirektor Karl-Heinz Ukena zieht Bilanz für 2022 und spricht über Wünsche und Pläne für das neue Jahr. Für Zoobesucher gibt es gleich mehrere gute Nachrichten.

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Zoodirektor Karl-Heinz Ukena schaut optimistisch in die Zukunft: Rund fünf Jahre nach der Eröffnung des Afrikahauses (2018) ist für November die Fertigstellung des neuen Orang-Utan-Hauses geplant.
Zoodirektor Karl-Heinz Ukena schaut optimistisch in die Zukunft: Rund fünf Jahre nach der Eröffnung des Afrikahauses (2018) ist für November die Fertigstellung des neuen Orang-Utan-Hauses geplant. © Foto: Thorsten Eckert

Herr Ukena, vor genau einem Jahr wünschten Sie sich an dieser Stelle für 2022 unter anderem „mehr Normalität“. Hat sich dieser Wunsch zumindest aus Sicht des Zoos erfüllt?

Karl-Heinz Ukena:
Aus Zoo-Sicht betrachtet ja, denn Gottseidank war eine Schließung aufgrund von Covid kein Thema mehr. Wir konnten bis Jahresende rund 750.000 Besucher verzeichnen, was unser Ziel von 650.000 deutlich übertroffen hat. Da waren sicherlich einige dabei, die einen Besuch nachholen wollten, sowie solche, die ihren Urlaub in Deutschland statt im Ausland verbracht haben. Mittlerweile haben wir auch viele Gäste aus Tschechien. Insgesamt waren die Resonanz und die Unterstützung also sehr gut.

Wir haben unsere neue Känguruanlage eingeweiht und damit eine weitere Attraktion für die Besucher eröffnet, außerdem ist mit dem Weibchen Eerin ein dritter Koala vorübergehend bei uns eingezogen. Leider ist unser Löwe Jago gestorben, den hätten wir gern noch ein paar Jahre bei uns gehabt. Dafür haben unsere Pelikane erstmals Nachwuchs und unsere Pinguingruppe ist auf 20 Tiere angewachsen.

Wir freuen uns außerdem, dass wir beim Bau des Orang-Utan-Hauses einen großen Schritt vorangekommen sind und Richtfest feiern konnten. Natürlich hat uns aber gleichzeitig der Ukraine-Krieg mit seinen Auswirkungen beschäftigt, sei es durch die steigenden Energiepreise und die Inflation oder einfach aus menschlicher Sicht.

Inwiefern haben Sie auf diese Herausforderungen reagiert oder werden Sie darauf reagieren?

Wir sind glücklicherweise bei vielen Dingen schon Selbstversorger und bauen einen großen Teil der Nahrung für unsere Tiere selbst an. Das alte Terrarium haben wir im November und damit rund ein Jahr früher als geplant geschlossen. Eigentlich war das erst nach der Eröffnung des Orang-Utan-Hauses vorgesehen. Doch es hatte einen Anteil von 15 Prozent an unserem Energieverbrauch und insofern haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Wie das mit den steigenden Energiekosten nun weiter geht, kann ich nicht vorhersagen. Wir sind aber gewappnet. Wir haben gut gewirtschaftet und auch Reserven und werden das durchstehen.

Werden Sie die Eintrittspreise erhöhen müssen?

Nein, das wollen und werden wir 2023 definitiv nicht. Unsere Maxime lautet: Der Zoo ist für alle da und soll für alle bezahlbar bleiben. Als Zeichen und Dank für alle Dresdner und treue Besucher von auswärts, die uns in den vergangenen Monaten so unterstützt haben, schenken wir ab Januar allen Käufern einer Jahreskarte einen Monat Zoo-Eintritt gratis dazu. Ich freue mich, dass wir damit gerade in diesen Zeiten ein Zeichen setzen können, dass eben nicht alles teurer wird, sondern wir als Zoo den Besuchern auch gern etwas schenken möchten und bin gespannt, wie die Aktion ankommt.

2023 soll ja das Orang-Utan-Haus eröffnet werden. Bleibt es beim geplanten Termin im November?

Wir hoffen es! Wir liegen trotz der erschwerten Bedingungen gut im Zeitplan, müssen aber natürlich auch schauen, wie die Bauarbeiten jetzt in den Wintermonaten aufgrund der Witterung weiter vorangehen können. Am Ende muss es passen, sowohl für die Tiere als auch für die Besucher. Das Ziel ist aber weiterhin, dass wir das Haus im November 2023 eröffnen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Spendern ganz herzlich bedanken, die uns die Treue halten und dieses Herzensprojekt möglich machen. Wir haben bislang 1,5 Millionen Euro an Spenden erhalten und hätten nie mit dieser Resonanz gerechnet.

Worauf können sich die Besucher in 2023 noch freuen?

Unsere neue Känguruanlage ist auf jeden Fall ein Highlight. Und wie bereits erwähnt sind bei uns derzeit drei Koalas zu sehen. Das Weibchen Eerin aus dem Zoo Duisburg ist bei uns auf Hochzeitsreise. Sie passt genetisch gesehen hervorragend zu unserem Männchen Mullaya. Nachdem unser Weibchen Sydney in Duisburg nicht trächtig wurde, hoffen wir nun, dass es diesmal mit Nachwuchs klappt. Solange darf Eerin bei uns bleiben. Da stimmen wir uns auch ganz eng mit unseren Duisburger Kollegen ab.

Wir hoffen auch nach wie vor noch auf Nachwuchs bei den Elefanten durch unseren Bullen Tonga. Bei den Löffelhunden, die wir erst seit dem vorigen Jahr halten, haben wir einen der Brüder wieder abgegeben und dafür ein Weibchen erhalten. Da müssen wir mal schauen, ob und wie sich die beiden vertragen.

Was ist mit den Tieren aus dem nun geschlossenen Terrarium passiert? Wird man sie bald an anderer Stelle im Zoo wiedersehen können?

Ja, natürlich. Einige Reptilien werden in das neue Orang-Utan-Haus einziehen. Diese werden so lange hinter den Kulissen gehalten. Die anderen Tiere haben wir an andere Zoos abgegeben und einige auch in private Hände.

Zu guter Letzt: Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Na das ist doch ganz klar: Einen kleinen Elefanten, eine kleine Giraffe und einen kleinen Koala!

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

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