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Zoo Dresden: Felipe, das kleine Faultier

Der Nachwuchs des langjährigen Weibchens Marlies entwickelt sich prächtig und wiegt inzwischen mehr als zweieinhalb Kilogramm.

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© Thorsten Eckert

Eine Ultraschalluntersuchung hat das Geheimnis gelüftet: Das kleine Zweifinger-Faultier, das am 25. Mai im Prof. Brandes-Haus zur Welt kam, ist ein Männchen. „Daraufhin hat das ganze Revier Namensvorschläge unterbreitet“, berichtet Tierpfleger Olaf Lohnitz. „Die größte Zustimmung gab es am Ende für Felipe. “Mehr als zweieinhalb Kilobringt Felipe mittlerweile auf die Waage und hat sein Geburtsgewicht damit beinahe verfünffacht. Laut Lohnitz entwickelt sich der Kleine sehr gut, obwohl sein Start ins Leben etwas holprig war. „Mutter Marlies hatte während der Trächtigkeit einen relativ starken Milchfluss“, so der Tierpfleger. „Doch nach der Geburt kam erst einmal gar nichts mehr. “Deshalb musste Felipe anfangs mit Ziegenmilch aus einer Spritze gefüttert werden. Dazu kam – weil alle Faultiere schon frühfeste Nahrung fressen – ab dem siebenten Lebenstag gedünstetes Gemüse.

Hilfe zugelassen

Je mehr Milch Marlies ihrem Jungen selbst geben konnte, desto weniger mussten die Pfleger zufüttern; nach etwa drei Wochen konnte die Ziegenmilch abgesetzt werden. Dass die Faultiermutter diese vorübergehende Hilfe zuließ, war vor allem dem engen Vertrauensverhältnis zu Olaf Lohnitz zu verdanken: Er darf sowohl Marlies‘ Milchdrüsen kontrollieren als auch ihr Junges anfassen. Selbst wenn er den Kleinen zum Wiegen von der Mutter löst, bleibt diese ruhig und gelassen. Inzwischen steigt Felipe aber auch schon mal selbstständig von Marlies ab und wagt in ihrer schützenden Nähe eigene Kletterübungen. In den nächsten Monaten wird das Jungtier den Mutterbauch immer häufiger verlassen, ehe es mit rund einem Jahr endgültig in ein Leben kopfüber wechselt. In diesem Zuge verschieben sich auch seine inneren Organe: Denn bei erwachsenen Faultieren sind Magen und Leber so gelagert, dass sie in der dauerhaft hängenden Position nicht auf die Lunge drücken. „Darüber hinaus haben Faultiere noch eine weitere anatomische Besonderheit“, so Olaf Lohnitz. „Der Scheitel ihres langen Fells verläuft im Gegensatz zu anderen Säugetieren auf dem Bauch.“ Dadurch könne in der natürlichen Heimat – den Regenwäldern Mittel- und Südamerikas – das Regenwasserbesser abfließen.

Noch verbringt Felipe die meiste Zeit auf dem Bauch seiner Mutter Marlies. Doch er wagt auch schon erste Erkundungen.
Noch verbringt Felipe die meiste Zeit auf dem Bauch seiner Mutter Marlies. Doch er wagt auch schon erste Erkundungen. © Thorsten Eckert

Erfahrene Mutter

Für das 30-jährige Weibchen ist Felipe das insgesamt neunte Jungtier; fünf davon sind groß geworden. Noch gut in Erinnerung ist den Zoobesuchern sicher Lele, die im September 2021 geboren und von Hand aufgezogen worden war. Vater der beiden ist Faultiermännchen Atia. Er verhält sich seinem Nachwuchs gegenüber zwar nicht aggressiv, zeigt sich aber auch nicht sonderlich interessiert. „Dafür fühlt er sich von Marlies schon wieder angezogen. Es könnte gut sein, dass sie uns noch zwei-, dreimal Nachwuchs bescheren wird.“

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