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Zoo Dresden: Freude über Koala-Nachwuchs

Zoodirektor Karl-Heinz Ukena blickt auf das vergangene Jahr zurück und spricht darüber, was das neue Jahr für den Zoo Dresden und seine Besucher bereithält.

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Zoodirektor Karl-Heinz Ukena im Afrika-Haus
Zoodirektor Karl-Heinz Ukena im Afrika-Haus © Zoo Dresden

Wenn Sie auf das fast vergangene Jahr 2023 zurückblicken: Wie ist es aus Ihrer Sicht gelaufen?

Das Jahr 2023 war stark geprägt vom Bauprojekt Orang-Utan-Haus, dem größten in der Geschichte des Zoo Dresden. Ich bin sehr froh und dankbar, dass die Arbeiten so gut vorangekommen sind und dass die Besucher so positiv Anteil daran genommen haben. Unterm Strich konnten wir bisher mehr als 2,2 Millionen Euro Spendengelder einsammeln; die Zoofreunde steuern weitere 650.000 Euro bei. Und trotz baubedingter Einschränkungen werden wir zum Jahresende über 800.000 Gäste verzeichnen können – eine deutliche Steigerung gegenüber 2022. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Was wird zoologisch besonders in Erinnerung bleiben?

Ich freue mich unheimlich für mein Team, dass es in diesem Jahr endlich mit Nachwuchs bei den Koalas geklappt hat – und dass sich das Jungtier, bei dem es sich, wie wir jetzt endlich auch wissen, um ein Weibchen handelt, gut entwickelt. Ebenfalls schöne Erfolge waren die Geburten beiden Tamaduas und Trampeltieren. Darüber hinaus hatten wir einige attraktive Neuzugänge aus anderen Zoos, darunter Schopfhirsche und drei Rothundrüden.

Wie geht es beim Orang-Utan-Hausweiter?

Bis Januar erledigen die beauftragten Firmen noch Restarbeiten, dann vervollständigen unsere eigenen Leute die Einbauten. Unser Ziel ist es, dass die Tiere ab März einziehen können. Dafür lassen wir uns alle Zeit der Welt, damit vor allem die Orang-Utans sowenig wie möglich gestresst werden – bei den Riesenschildkröten und der Python wird der Umzug sicher etwas unkomplizierter. Die neuen Arten Binturongs, Glattotter und Tonkin-Languren sitzen in ihren bisherigen Zoos praktisch auf Abruf. Die offizielle Eröffnung ist vor Ostern geplant.

Sind nach diesem wichtigen Meilenstein bereits neue Bau- oder Modernisierungsvorhaben vorgesehen?

Das Orang-Utan-Haus war das letzte Projekt im aktuellen Masterplan; 2024 stellen wir einen neuen Plan für die künftige Entwicklung des Zoos vor. Darin enthalten sind neben Bauprojekten auch Themen wie Digitalisierung und erneuerbare Energien. Über das erforderliche Geld muss der Stadtrat entscheiden. Sicher ist aber schon, dass wir 2024 das Aquarium abreißen und mit der Erneuerung der Zoowege beginnen müssen. Zudem ist unser Kassen- und Schließsystem am Ende seiner rund 15-jährigen Nutzungszeit angekommen. Für den Austausch entstehen erhebliche Kosten, die kein Außenstehender sieht.

Welche größeren Projekte sind im neuen Masterplan enthalten?

Eines der ersten ist die Sanierung des Streichelgeheges: Ideen dafür gibt es, genaue Pläne werden aber erst im nächsten Jahr entworfen. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich 2025. Dringend erneuerungsbedürftig ist auch die Afrika-Lodge, die ja gleich am Zoo-Eingang liegt und somit zu den Visitenkarten gehört. In puncto Energie sehen wir unser größtes Potenzial in der Photovoltaik. Flächen dafür haben wir bereits identifiziert, jetzt sind wir im Gespräch mit SachsenEnergie. Bei einer solch großen Investition ist es gut, einen starken Partner zu haben.

Hat der Fachkräftemangel den Zoo Dresden auch schon erreicht?

Weil wir jedes Jahr drei junge Leute selbst ausbilden, konnten wir Lücken bisher immer schließen – die Altersstruktur unserer insgesamt rund 100 Mitarbeiter passt gut. Ein bisschen wehmütig stimmt es mich allerdings, dass unser langjähriger Zoologischer Leiter Dr. Wolfgang Ludwig in den Ruhestand geht. Künftig werden wir auch personell noch stärker in die Umweltbildung investieren und das Thema mehr auf die Straße tragen.

Wird der Zoo Dresden die Eintrittspreise erhöhen müssen?

Darum kommen wir nächstes Jahr nicht herum. Die genaue Höhe steht noch nicht fest; wir werden aber unter 20 Euro für den Einzelbesuch bleiben.

Und zum Schluss die obligatorische Frage: Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?

Für den Zoo wünsche ich mir weiterhin gesunde und stabile Rahmenbedingungen –und für uns alle nach den verrückten wieder ein paar normale Jahre ohne Krisen und Inflation.

Das Gespräch führte Birgit Hilbig.

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