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Zoo Dresden: Sechs Generationen Backenzähne

Anders als Menschen haben die Dickhäuter erst mit Mitte 30 ihr „bleibendes Gebiss“ – und der Wechsel erfolgt von hinten nach vorn.

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Einen seltenen Fund machten kürzlich die Tierpfleger des Elefantenreviers: Sie entdeckten auf der Anlage ein rund 20 Zentimer langes Stück eines rechten oberen Backenzahns. „Dass Elefantenzähne abbrechen, ist völlig normal“, sagt der Wissenschaftliche Assistent Thomas Brockmann. „Ungewöhnlich, aber keinesfalls besorgniserregend, ist jedoch die Größe des Bruchstücks.“ Im Normalfall verlieren die Dickhäuter ihre abgenutzten Backenzähne lamellenweise.

Anders als bei den Menschen, deren Gebiss sich nur einmal im Leben erneuert, gibt es bei den Elefanten fünf Wechsel –und die neuen Zähne wachsen nicht unter, sondern hinter den alten. „Diese werden nach vorn aus dem Kiefer herausgeschoben“, so Brockmann. Mit etwa 30 bis 35Jahren haben Elefanten dann die letzte Generation Backenzähne. Und die muss lange viel aushalten, denn in der Natur fressen die Tiere täglich bis zu 300 Kilogramm teilweise sehr feste Nahrung: zum Beispielharte Gräser, Baumrinde oder Holz.

Drumbo wird 34

Bei der Dresdner Elefantenkuh Drumbo, die dieses Jahr 34 wird, ist der letzte Wechsel gerade im Gange. Bulle Tonga ist ein bisschen älter; Sawu und Mogli haben die 30 noch vor sich. „Alle vier stehen in der Blüte des Lebens und haben intakte Backenzähne“, sagt Thomas Brockmann. „Im Zoo nutzen sie sich auch nicht so schnell ab, denn die Elefanten können bei ihrem Futter wählerisch sein.“ Das Heu, ihre Hauptnahrung, habe eine sehr gute Qualität; als Belohnung beim Training gibt‘s zudem Obst, Gemüse und Brot. „Was nicht heißt, dass die Tiere nicht gern auch mal auf Obsthölzern kauen.“

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Gekochtes im Alter

Doch auch im höheren Alter – die bekannte Kuh Schöpfi wurde beispielsweise knapp über 50 – droht Zooelefanten kein Ungemach: Wenn die Zähne nicht mehr mitspielen, füttern die Tierpfleger weichere Kost. Für Artgenossen in der freien Naturbedeuten stark abgenutzte Backenzähne jedoch das Todesurteil. „In sumpfigen Gegenden finden sich sogenannte Elefantenfriedhöfe“, berichtet Brockmann. „Die Tiere haben versucht, sich noch eine Weile von weicheren Wasserpflanzen zu ernähren, sind dann aber wegen der zu geringen Energieausbeute verhungert.“ Andere Tierarten kämen selten in diesen Zustand, denn dort werden alte und kranke Tiere meist gefressen. „Elefanten haben aber kaum natürliche Feinde. “Bei den Stoßzähnen gibt es übrigens keinen Wechsel: „Sie wachsen rund sieben Zentimeter im Jahr, fallen aber nicht aus.“

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