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Zoo Dresden: Seltene Zuchterfolge im Vogelrevier

Der Zoo ist stolz auf den Nachwuchs bei den Tannenhähern, Flussuferläufern und Seidenschwänzen.

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© Zoo Dresden

Sie sind nicht so groß wie Giraffen und nicht so bunt wie Papageien: die gefiederten Bewohner nördlicher Breiten, die im Bereich der Tundravoliere gezeigt werden. Doch gerade bei diesen etwas unauffälligeren Vögeln kann der Zoo bemerkenswerte Zuchterfolge verbuchen. „Schon die Haltung der Tiere ist anspruchsvoll“, sagt Kurator Matthias Hendel. „Um sie zur Fortpflanzung zu bringen, muss man sich intensiv mit ihren Vorlieben beschäftigen und sich auch mit privaten Züchtern austauschen. “In Zoos sind die meisten dieser Vögel nur sehr selten anzutreffen.

Gutes Gedächtnis

Besonders stolz sind der Kurator und Revierleiterin Kerstin Kunadt auf den jungen Tannenhäher, der in der zweiten Maihälfte geschlüpft ist – denn im Zoo gelang die Zucht bisher nur in Dresden, Plzen und Innsbruck. „Nicht nur die Bedingungenmüssen passen“, so Kerstin Kunadt, „Hahn und Henne, die sich übrigens zum Verwechseln ähneln, müssen einander auch sympathisch sein.“

© Zoo Dresden

Während der Brutzeit habe sich das Häherpaar ausgesprochen scheu verhalten: Es baute sein Nest im dichten Bewuchs ganz oben in der Voliere und suchte es nur auf, wenn es sich unbeobachtet fühlte. Zu Gesicht bekamen die Tierpfleger den Jungvogel erst Mitte Juni; inzwischen können ihn aber auch die Besucher gut beobachten. „Wie alle Krähenvögel sind Tannenhäher hochintelligent“, schwärmt die Revierleiterin. „In der freien Natur verstecken sie bis zu 100.000 Zirbel- und Haselnüsse als Wintervorrat in vielen verschiedenen Depots, die sie selbst unter einer Schneedecke wiederfinden.“ Damit sie sich auch im Zoowohlfühlen und für Nachwuchs sorgen, müssen sie reichlich beschäftigt werden.

Auch bei den Flussuferläufern gab es Nachwuchs

Spannend ist laut Hendel auch das Verhaltender Flussuferläufer, die übers Jahrstrikte Einzelgänger sind. Zwischen den Revieren von Hahn und Henne verlaufe in der Tundravoliere eine unsichtbare Grenze, deren „Verletzung“ mit lautem Gezeter beantwortet wird. „Nur in der Paarungszeitkommen sich die beiden näher. Das sieht dann aus, als tanzten sie miteinander.“ Gebrütet wird ebenfalls ganz heimlich und versteckt, geschlüpft sind die Jungvögel Ende Juni. „Die Tierpfleger können die kleinen, wendigen Küken allerdings schwerentdecken und zum Beringen greifen“, sagt Kerstin Kunadt. „Deshalb wissen wir mit Sicherheit nur von einem weiblichen Jungvogel.“ Intensiver „fahnden“ werde man nicht, weil der Zoo Dresden auf eine natürliche Aufzucht setzt und die anderen Arten in der Voliere nicht stören möchte.

© Zoo Dresden

Sicherheit bei den Seidenschwänzen

Ganz sicher sind die Pfleger dagegen bei den Seidenschwänzen, die wegen der lauten Bauarbeiten am Orang-Utan-Haus derzeit hinter den Kulissen gehalten werden: Ende Juni und Anfang Juli schlüpften zwei männliche Jungvögel. „Damit haben wir jetzt drei Hähne“, sagt der Kurator, „sodass sich in der nächsten Brutzeit drei Paare bilden könnten.“ Welche Tiere einander mögen, sehen die Pfleger, wenn sie ihnen in der Paarungszeit Beeren geben. Denn dann füttern sich Männchen und Weibchen gegenseitig.

© Zoo Dresden

Tannenhäher leben unter anderem in den Alpen, Flussuferläufer brüten an einigen mitteldeutschen Flüssen, und die Seidenschwänze kommen im Winter mitunter in großen Schwärmen nach Deutschland– trotzdem sind diese Vogelarten wenig bekannt. Der Zoo Dresden sieht es deshalb als seine Aufgabe, Interesse bei den Besuchern zu wecken und bietet im Rahmen von Veranstaltungen auch spezielle Führungen an.

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