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Arbeitgeber signalisieren Entgegenkommen

Öffentlicher Dienst. Nach dem Scheitern der Schlichtung in Stuttgart wird weiter gestreikt.

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Stuttgart/Berlin. Nach dem Scheitern der Schlichtung in Baden-Württembergs Kommunen haben die öffentlichen Arbeitgeber Kompromissbereitschaft signalisiert.

Man wolle den Gesprächsfaden neu knüpfen und sei gegenüber Verdi zu Zugeständnissen bereit, sagte gestern der Geschäftsführer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), Ulrich-Konstantin Rieger. Dabei sei die TdL „bereit, den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst mit länderspezifischen Anpassungen zu übernehmen“. Außerdem wolle man bei Verdi „für Öffnungsklauseln bei Arbeitszeit und Sonderzahlungen werben“. Auch die kommunalen Arbeitgeber riefen Verdi auf, die Gespräche auf Grundlage des Schlichtervorschlags wieder aufzunehmen.

Beide Tarifparteien hatten am späten Sonntagabend in Stuttgart den Schlichterspruch abgelehnt, der eine nach Entgeltgruppen gestaffelte Arbeitszeit vorgesehen hätte. Die 200 000 kommunalen Beschäftigten hätten danach zwischen 38,5 und 40 Stunden pro Woche arbeiten sollen, höhere Entgeltgruppen mehr, niedrige weniger.

Auch die Parteien dringen auf eine Fortsetzung der Verhandlungen. Es gebe nach wie vor Verhandlungsspielraum, sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sagte, die Menschen hätten kein Verständnis dafür, dass dieser Streik ewig weitergeht.

Im Südwesten ging der Streik in die siebte Woche. Insgesamt legten in elf Bundesländern rund 27 000 Bedienstete die Arbeit nieder.

Ärzte weiten ihre Aktionen aus

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund weitete ihren Streik an den Unikliniken aus. Schwerpunkte waren gestern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Über 3 000 Mediziner beteiligten sich in Bonn, Köln, Essen, Regensburg, München, Freiburg, Heidelberg, Tübingen, Ulm und Göttingen sowie in den psychiatrischen Landeskrankenhäusern Zwiefalten, Reichenau, Ravensburg, Mannheim und Bad Schussenried. In Hessen begannen Tarifgespräche zwischen Land und Ärzten. (AP)