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Archäologen auf Spurensuche

Die Ausgrabungen in den Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd werden fortgesetzt. 

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© Foto: www.pixabay.com

Lausitz. Kurz vor Jahresende 2018 schlossen die Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) sowie das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und das Archäologische Landesmuseum für weitere fünf Jahre einen Vertrag über archäologische Untersuchungen. Auf dieser Grundlage können Archäologen und Denkmalpfleger in den beiden Niederlausitzer Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd die Ausgrabungen von Bodendenkmalen zur Sicherung und Bergung von Kulturgut fortsetzen. Mit der Finanzierung und Unterstützung dieser Arbeiten kommt das Bergbauunternehmen seiner Verpflichtung nach dem Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz nach.

„Tagtäglich und ganzjährig sind in beiden Tagebauen bis zu 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Bodendenkmalschutz tätig. Die großflächigen Untersuchungen ermöglichen es uns, in der Art eines XXL-Puzzles landesarchäologisch wichtige Themen, wie bronzezeitliche Siedlungsräume, Straßenforschung oder frühe Flurgliederung zu bearbeiten“, so Dr. Eberhard Bönisch, Referatsleiter Braunkohlenarchäologie beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. „Wir schätzen die Bedeutung der archäologischen Untersuchungen für die Aufarbeitung unserer Kultur und Geschichte hoch ein“, erklärte Thomas Penk, Leiter Rekultivierung und Umsiedlungsmanagement bei der Leag. Das Unternehmen setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit fort und bleibt den Archäologen somit ein verlässlicher Partner.

Neandertaler jagten in Jänschwalde

Die Jagd- und Schlachtplätze aus der Zeit des Neandertalers vor 128 000 Jahren haben den Fundplatz Tagebau Jänschwalde berühmt gemacht. Im Vorfeld dieses Tagebaus werden in nächster Zeit mittelalterliche Felder untersucht. Innerhalb verschiedener Grießener Ackerschläge ergaben sich Anhaltspunkte für eine noch ältere Flurgliederung, denen die Wissenschaftler nachgehen wollen. Die Archäologen werden sich weiterhin mit Holzkohlenmeilern, Objekte der vorindustriellen Energieerzeugung, beschäftigen. Ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der BTU Cottbus-Senftenberg soll Fragen zum Zeitraum der Köhlerei, dem Holzbedarf und den Abnehmern der Holzkohle nachgehen.

Handelsstraße in Welzow-Süd

Ein Schwerpunkt-Denkmal bleibt die Zuckerstraße im Tagebau Welzow-Süd. Heute ein unauffälliger sandiger Waldweg war sie im Mittelalter eine bedeutende Handelsstraße zwischen Mitteldeutschland und Schlesien, die in dem Gelände immer wieder verlegt wurde. (red/ck)