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Aronia-Selbstpflücke in Göhra

Familie Born hat auf das neue Angebot umgestellt. Die Gesundbeere wird zum ersten Mal für Interessenten freigegeben.

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© Andreas Weihs

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Göhra. Die Borns haben mit ihrer neuen Plantage gleich das beste Jahr seit Langem abgepasst: viel Sonne, viel Regen – genau das will die Aroniabeere. Vielen Deutschen gilt sie mittlerweile wegen ihres Vitaminreichtums und weiterer Inhaltsstoffe als Gesundheitsbeere, genauso wie der Holunder. Deshalb hat Reinhard Born, der Landwirtschaft im Nebenerwerb betreibt, seinen Getreideanbau vor zwei Jahren aufgegeben und schrittweise auf Aroniasträucher umgestellt.

„Wir sind damit ins kalte Wasser gesprungen“, sagt der Göhraer, der sich auf seinen sechs Hektar von seinen Söhnen helfen lässt. Durch persönliche Kontakte waren die Borns an den Obstbaubetrieb Görnitz in Coswig gekommen. Von dort erhielten sie vor zwei Jahren die ersten 7500 Pflanzen. Und dann noch einmal 24 000 Pflanzen im zweiten Jahr.

Nun hängen die 350 Meter langen Schläge außerhalb des Dorfes voller schwarzer runder Aroniabeeren. Weil aber nur die zuerst gepflanzten Sträucher schon maschinell abgeerntet werden können, wird Reinhard Born dieser Tage die Selbstpflücke auf den übrigen Zeilen freigeben. „Der Fruchtsaftgehalt lag am Wochenende bei 80 Prozent, wenn er 85 Prozent erreicht hat, geht`s los“, sagt Reinhard Born.

Auf dem Hof melden

Interessenten sollen sich zuerst auf dem Hof der Familie in der Ortsstraße 11 melden. Dort erfolgt die Einweisung und die Kunden erfahren, wie viel die Beeren kosten. In der Zeitung wollen die Göhraer den Preis nicht veröffentlichen. Auch über ihre Investition wollen sie nicht sprechen. „Es war teuer, aber noch mehr zählt eigentlich die harte Arbeit für die Pflege“, sagt Sohn Steffen, der immer nur am Wochenende mithelfen kann. Die Blüten müssen die erste Zeit per Hand entfernt werden, damit die Pflanzen besser wachsen. Vater Reinhard fährt jeden Tag auch mit dem Grubber durch die Zeilen. Nun erwarten die Borns einen ersten Ertrag von zwei bis drei Tonnen.

Denn zum Wochenende hin wird der Traubenvollernter der Coswiger Firma Görnitz kommen und die zweijährigen Pflanzen abernten. „Das Fahrzeug kommt eigentlich aus dem Weinbau, hat aber einen speziellen Vorsatz“, sagt Michael Görnitz. Die mähdrescherartige Maschine fährt über die Sträucher hinweg und kämmt die Beeren ab, trennt sie von Blättern und Stielen und sammelt sie in Tanks.

Doch alles, was tiefer als einen halben Meter hängt, erfasst die Erntemaschine nicht. Deshalb dürfen oder müssen sich private Interessenten bücken. Sie können die Aroniabeeren zu Hause zu Marmelade, Wein, Saft oder Schnaps verarbeiten. Rezepte gibt Oma Born auf dem Hof gern ab. Die Beeren können aber auch eingekocht oder eingefroren werden. Tagsüber und am Wochenende soll die Selbstpflücke möglich sein.

Umstellung auf Biobetrieb

Wenn schon gesund, dann auch gleich Bio, haben sich die Borns gesagt. Und stellen ihre Felder nun auf Bio-Bewirtschaftung um. Als hier noch Getreide für die eigenen Tiere wuchs, betrieben die Göhraer konventionelle Landwirtschaft. Doch ihr Vorbild, Obstbauer Michael Görnitz, macht es ebenso. Auch dessen Plantagen werden schon biologisch bewirtschaftet, um an die Aronia Original Naturprodukte GmbH in Berlin liefern zu können – einen der größten Abnehmer der Beeren. Laut Michael Görnitz schmeckt man, dass dieser Saft frei von Begleitstoffen ist – und frei von Giften.

Selbstpflücke in Göhra, Ortsstraße 11, bei Familie Born,Telefon 015223563020