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„Wir machen nichts Besonderes“

Roßwein ehrt engagierte Menschen. Viele von ihnen wollen gar nicht im Vordergrund stehen.

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© André Braun

Von Frank Korn

Roßwein. Der Vielfalt des Ehrenamtes sind keine Grenzen gesetzt. Deshalb hat die Stadt Roßwein zum fünften Mal Menschen geehrt, die sich in Vereinen oder Initiativen oder auch als Blutspender für andere einsetzen. „Dieses Engagement ist dabei aber auch ein Weg, sich selbst zu verwirklichen“, sagte Bürgermeister Veit Lindner (parteilos). Viele beweisen im Ehrenamt, was alles in ihnen steckt. Sei es an sozialer Kompetenz oder bei der Organisation von Veranstaltungen. Dabei heiße es von den Protagonisten oft: „Wir machen doch nichts Besonderes.“ Ehrenamtliches Wirken sei immer ein Gewinn. Für diejenigen, denen das Wirken gilt, und für diejenigen, die es ausüben. Mit dem Ehrenamt würden Projekte verwirklicht, welche die Stadt stark machen. Insgesamt wurden in fünf Kategorien 14 Personen mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Roßwein geehrt.

Frank Schumann (links) hat schon einhundert Mal Blut gespendet. Er wurde dafür wie neun weitere Blutspender von Bürgermeister Veit Lindner mit dem Ehrenamtspreis geehrt.
Frank Schumann (links) hat schon einhundert Mal Blut gespendet. Er wurde dafür wie neun weitere Blutspender von Bürgermeister Veit Lindner mit dem Ehrenamtspreis geehrt. © André Braun

Gute Seele

Rosmarie Schindler engagiert sich seit dem 1. März 1960 ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz. „Ihre Verdienste aufzuführen, würde ein Buch füllen“, sagte Laudator Peter Krause anerkennend. Rosmarie Schindler sei vielen als gute Seele in der Kleiderkammer der Stadt Roßwein bekannt, die sie seit zehn Jahren betreut. Das Angebot werde rege genutzt. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters und der nicht immer einfachen Bedingungen macht sie ihre Arbeit gern. „Ein zweites Standbein ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit ist die Mitarbeit bei der Roßweiner Tafel“, so Krause. Die Notwendigkeit der Ausgabe von Lebensmitteln an Menschen, egal welcher Herkunft, mache betroffen. Aber es braucht auch Menschen wie Rosi Schindler, um diese humanitäre Arbeit zu leisten.

Brauchtum

Pfarrer Heiko Jadatz lernte Marie-Luise Peschel bei einem Abendessen kennen, zu dem sie und ihr Mann Roland ihn eingeladen hatten. „Wir sprachen über Roßwein, die Kirchgemeinde und gemalte Bilder“, sagte Jadatz. Nicht nur weil Bilder im Wohnzimmer hingen, sondern weil die Gastgeberin auch gleichzeitig die Künstlerin war. „Viele Roßweiner haben einen echten Peschel in der Stube hängen“, sagte Heiko Jadatz.

Meine Stadt

Anika und Aline Cyrnik haben die Stadt Roßwein weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die beiden „Akkordeonschwestern“ haben bei nationalen und internationalen Wettbewerben viele Preise gesammelt. „Sie sind mit dem Erreichten nie zufrieden“, so Laudator Heinz Martin.

Leben im Dorf

Hauptamtsleiter Ronny Kienert, der die Laudatio für Kurt Fischer hielt, bedauerte, dass der Geehrte krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte. Kurt Fischer lebt seit Mitte der 1990er-Jahre im Ortsteil Neuseifersdorf und ist Mitbegründer des Orts- und Feuerwehrvereins. „Wenn Not am Mann ist, ist Kurt Fischer zur Stelle“, sagte Kienert.

Soziales Engagement

Rolf Linke, Vorstandsmitglied des DRK Döbeln-Hainichen, ehrte zehn Blutspender, die zwischen 50 und 100 Mal ihr Blut gaben. „Blutspenden ist Engagement in Reinform. Man gibt Wertvolles von sich, ohne zu wissen, wer es am Ende bekommen wird“, sagte Linke. Den Ehrenamtspreis bekamen Michael Klöden, Ronald Hacker, Siegmar Vogel, Jens Funke, Jens Pigorsch, Bettina Hacker, Lutz Kreher, Margitta Theißig, Silvia Funke und Frank Schumann.