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Kleinstes Kino lockt die Besucher

Das Erntedankfest hat stets ein Motto. Diesmal dreht sich alles um den örtlichen Anglerverein und um das „Landkino“.

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© André Braun

Von Helene Krause

Marbach. Vor historischen Ortsschildern, landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten und anderem aus alter Zeit wird in der Museumsscheune Erntedank gefeiert. Zum 18. Mal, wie Elke Schrell sagt. Sie ist die Vorsitzende des Heimatvereins. Dieser hat zwei Themen in den Mittelpunkt gerückt. Das 50-jährige Bestehen des Anglervereins und den Landfilm. Denn ab Ende der 1950er Jahre bis Anfang der 1970er Jahre gab es im Gasthof „Goldener Anker“ in Marbach Kinovorstellungen.

Zum Thema Film ist Christian Kitzbichler als Funkelfix aus Dresden angereist. Mitgebracht hat der 42-jährige gelernte Tischler sein kleines Kino. Das ist in einem umgebauten DDR-Wohnanhänger untergebracht. Es bietet sechs bis acht Besuchern Platz. Gezeigt werden in dem Minikino zuerst kurze Werbefilme aus DDR-Zeiten, wie Werbung für den Trabant 601 oder für Elasan-Creme. Dann folgt der Hauptfilm. Die Hauptfilme sind meist kurze Trickfilme. Die Filme leiht sich Kitzbichler von verschiedenen Regisseuren, die er kennt, aus oder von Kurzfilmverleihen. Auf die Idee mit dem Minikino kam Christian Kitzbichler, als er vor etlichen Jahren in einem Kino war, in dem Kurzfilme liefen. „Die Leute lieben das“, sagt er. „Ich dachte mir, die auf der Straße zu zeigen.“ Er baute sich ein Zelt und zeigte die Filme. Später baute er einen DDR-Wohnanhänger zu einem kleinen Kino um. Seine Frau, eine Sozialpädagogin, und die beiden Söhne unterstützen ihn bei seiner Arbeit. Außerdem ist der freischaffende Künstler auch als Musiker tätig und er zeigt Feuershows.

In der Ausstellung „Landfilm“ sind in Marbach historische Filmvorführgeräte, Diaprojektoren, Filmprospekte und andere Dinge zu sehen. Eine weitere Ausstellung widmet sich dem Thema „50 Jahre Anglerverein Marbach“. Dort werden verschiedene Angeln, Posen, Bücher über den Angelsport und anderes gezeigt. Doch auch altes Handwerk gibt es auf dem Fest, zu bestaunen, so werden Kränze gebunden und Körbe geflochten. Ein Besenbinder stellt Reisigbesen her und es wird gezeigt, wie man eine Sense dengelt. Wie in jedem Jahr wird auch der größte und schwerste Kürbis prämiert. Den hatte diesmal mit 59 Kilo die Familie von Carsten Scheffler aus Choren.