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Albertplatz ist Großbaustelle

Zwei Wochen lang werden die Gleiskreuzung und zwei Kurven erneuert. Wer kann, sollte den Platz meiden.

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Von Christoph Springer

Ab heute ist der Albertplatz eine Staufalle. Nichts geht mehr für Linksabbieger und auch, wer geradeaus will, muss mit Behinderungen rechnen. Denn die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) starten Bauarbeiten, die nicht nur die üblichen Straßenbahnstrecken vorübergehend kappen. Auch Autofahrer müssen mit Behinderungen rechnen. Das gilt zunächst für alle Linksabbieger. Also für die Autofahrer, die von der Bautzner Straße zur Carolabrücke wollen, von der Albertstraße zum Bahnhof Neustadt und von der Königsbrücker in die Bautzner. Die DVB raten, den Platz in den nächsten zwei Wochen zu meiden.

Die neuen Schienen für den Albertplatz sind in der Gleisbauwerkstatt Reick bereits fertiggestellt.Foto: René Meinig
Die neuen Schienen für den Albertplatz sind in der Gleisbauwerkstatt Reick bereits fertiggestellt.Foto: René Meinig

Roland Ende, Gleis-Chef der Verkehrsbetriebe, kündigt drei Bauabschnitte an, die bis zum 21. Oktober dauern. „Zuerst tauschen wir die Gleiskreuzung aus. Das ist der komplizierteste Bauabschnitt“, sagt Ende. Die sogenannte Vierfachkreuzung wiegt 13 Tonnen. Mitarbeiter der DVB haben sie bereits auf dem Montageplatz der DVB-Gleisbauwerkstatt in Reick zusammengebaut. Wenn die alten Schienen demontiert sind und die Baugrube auf dem Albertplatz vorbereitet ist, muss sie von Reick in die Neustadt transportiert werden. Das soll nachts mit einem Schwertransport geschehen, sagt Ende. Gleich danach muss sie eingebaut werden, damit sich die millimetergenau gefertigte Konstruktion nicht verzieht.

„Das ist eine unserer kompliziertesten Kreuzungen“, sagt Ende. Vergleichbar ist sie zum Beispiel mit dem Straßburger Platz, auf dem in drei bis vier Jahren die Gleise ausgetauscht werden müssen. Sie sollen dann jeweils bis zu 20 Jahre lang halten. Auf dem Albertplatz hat das funktioniert, abgesehen von Flickarbeiten. „Wir haben dort zuletzt 2001 gebaut“, sagt Ende, seitdem habe es nur noch Reparaturen gegeben. Ein Riss in den Schienen, der im Frühjahr entdeckt wurde und nicht mehr repariert werden konnte, ist Anlass für die nun beginnende Bauaktion. Monatelang durften die Straßenbahnen nur noch mit zehn Stundenkilometern über die Kreuzung kriechen, Autofahrer mussten deshalb längere Ampelwartezeiten in Kauf nehmen. Nach den zwei Bauwochen soll der Verkehr wieder so zügig über den Albertplatz rollen, wie vor der Entdeckung der Schäden.

Ist die neue Gleiskreuzung eingebaut, folgen zwei weitere Bauabschnitte, in denen die Verbindungen von der Antonstraße in Richtung Albertstraße und Königsbrücker ausgewechselt werden. Dabei wird der Gleisabstand vergrößert, damit sich dort künftig auch die neuen, breiteren Straßenbahnen begegnen können, die die Verkehrsbetriebe etwa ab Mitte der 2020er-Jahre einsetzen wollen. „Das sind Veränderungen im Zentimeterbereich“, dämpft Ende die Sorge, für die Autos könnte es danach deutlich weniger Platz geben.

Auch Autofahrer betroffen

Während der gesamten Bauzeit müssen die Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8 und 11umgeleitet werden. Dabei haben die Verkehrsbetriebe darauf geachtet, dass jederzeit wenigstens zwei Bahnlinien am Albertplatz halten. Während der ersten Bauphase vom 5. bis zum 11. Oktober sind das die Linien 7 und 48, wobei die 48 die 8 ersetzt. Sie biegt von der Königsbrücker kommend am Albertplatz rechts in Richtung Bahnhof Neustadt ab und fährt weiter über Marienbrücke, Ostra-Allee, Postplatz, Külz-Ring, St. Petersburger Straße und Wiener Straße nach Zschertnitz. Auf der Albertstraße zwischen Carolaplatz und Albertplatz sowie der Bautzner zwischen Rothenburger Straße und Albertplatz fahren in dieser Woche keine Straßenbahnen. Auch Busse sind nicht im Einsatz.

Ausweichstrecke für alle Linksabbieger auf dem Alberplatz ist eine Umleitung über die Stetzscher Straße und die Erna-Berger-Straße zur Antonstraße. Dort können die Autos dann nach links Richtung Bühlau und Carolabrücke oder nach rechts Richtung Bahnhof Neustadt fahren. Für Geradeausfahrer gibt es auf dem Albertplatz in dieser Woche nur eine Neuerung: Wer vom Bahnhof Neustadt kommend Richtung Bühlau fahren will, muss ein Mal um das Rondell in der Mitte des Albertplatzes fahren und so der Gleisbaustelle ausweichen. In der Gegenrichtung wird der Verkehr an der Baustelle vorbei geführt.