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Auch Schulleiter hatten nicht nur Einsen

Ver Meißner Pädagogen zeigen der SZ, dass sie früher auch kleine Schwächen hatten. Heute lachen sie über einige.

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© Symbolbild/dpa

Meißen. Für über 200 Schulanfänger in Meißen ist gerade die erste Woche an ihrer neuen Schule zu Ende gegangen. Der Kindergarten ist Geschichte – ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Neue Abc-Schützen durften die Questenberg-, Afra- und Johannes Grundschule sowie die Freie Werkschule begrüßen. Dazu kommen 262 neue Oberschüler und Gymnasiasten an den weiterführenden Bildungseinrichtungen der Stadt. Viel zu tun haben damit wieder alle Lehrer und insbesondere die Schulleiter.

Schulleiter und ihre Zeugnisse

Heike Zimmer (52) , Franziskaneum:  „Kein musikalisches Genie“ Mit Musik stand ich damals auf „Kriegsfuß“, denn ich musste jedes Lied dreimal vorsingen, um einigermaßen die Melodie zu treffen. Sonst habe ich vieles gerne gemacht, am liebsten Literatur und Geschichte. Darum unterrichte ich heute auch noch Geschichte und Gemeinschaftskunde/Recht/Wirtschaft. Schulleiterin am Franziskaneum bin ich seit 2007. In meiner Heimatstadt Freiberg habe ich Abitur gemacht, 1983 bis 88 an der Pädagogischen Hochschule in Dresden studiert. 1991 habe ich dann als Lehrerin am Weißeritz-Gymnasium Freital begonnen und bin bis 2007 geblieben. Parallel dazu war ich von 2004 bis 2007 am Sächsischen Bildungsinstitut in Radebeul tätig.
Heike Zimmer (52) , Franziskaneum: „Kein musikalisches Genie“ Mit Musik stand ich damals auf „Kriegsfuß“, denn ich musste jedes Lied dreimal vorsingen, um einigermaßen die Melodie zu treffen. Sonst habe ich vieles gerne gemacht, am liebsten Literatur und Geschichte. Darum unterrichte ich heute auch noch Geschichte und Gemeinschaftskunde/Recht/Wirtschaft. Schulleiterin am Franziskaneum bin ich seit 2007. In meiner Heimatstadt Freiberg habe ich Abitur gemacht, 1983 bis 88 an der Pädagogischen Hochschule in Dresden studiert. 1991 habe ich dann als Lehrerin am Weißeritz-Gymnasium Freital begonnen und bin bis 2007 geblieben. Parallel dazu war ich von 2004 bis 2007 am Sächsischen Bildungsinstitut in Radebeul tätig.
Henryk Hambsch (52), Afra-Grundschule:  „Staatsbürgerkunde machte mir keinen Spaß“ Zur Schule bin ich zunächst in Dresden gegangen, habe hier die 2. Polytechnische Oberschule besucht. 1980 habe ich meinen Abschluss gemacht. Die Schulzeit ist mir eigentlich in durchweg positiver Erinnerung – vor allem Mathe, Chemie und Astronomie machten mir Spaß. Dreien oder Vieren gab es auf meinem Zeugnis nicht. Wir waren eine super Klasse, das hat natürlich eine große Rolle gespielt. Das einzige, was ich zu DDR-Zeiten nicht so gerne gemacht habe, war Staatsbürgerkunde. Das fand ich einfach tröge, hab mich aber durchgekämpft. Ab 1992 war ich zunächst Leiter an mehreren Dresdner Grundschulen, bis ich 2012 an die Afra-Grundschule wechselte.
Henryk Hambsch (52), Afra-Grundschule: „Staatsbürgerkunde machte mir keinen Spaß“ Zur Schule bin ich zunächst in Dresden gegangen, habe hier die 2. Polytechnische Oberschule besucht. 1980 habe ich meinen Abschluss gemacht. Die Schulzeit ist mir eigentlich in durchweg positiver Erinnerung – vor allem Mathe, Chemie und Astronomie machten mir Spaß. Dreien oder Vieren gab es auf meinem Zeugnis nicht. Wir waren eine super Klasse, das hat natürlich eine große Rolle gespielt. Das einzige, was ich zu DDR-Zeiten nicht so gerne gemacht habe, war Staatsbürgerkunde. Das fand ich einfach tröge, hab mich aber durchgekämpft. Ab 1992 war ich zunächst Leiter an mehreren Dresdner Grundschulen, bis ich 2012 an die Afra-Grundschule wechselte.
Dorothee Finzel (49), Freie Werkschule Meißen:  „Ich hatte eine Vier in Mathe“  Als Geschäftsführerin bin ich keine eigentliche Leiterin. Dafür haben wir extra Lehrer für Grundschule sowie Mittelschule und Gymnasium. Für meine heutige Tätigkeit brauche ich zum Glück keine höhere Mathematik. Denn in Mathe hatte ich Abi-Note Vier. Lag es mir in der Grundschule noch sehr, wurde es später leider schlechter. Im Gymnasium in Waiblingen haben mir damals vor allem Musik und Fremdsprachen gelegen. Ich habe selbst lange Akkordeon gespielt. Die Freie Werkschule habe ich seit 2001 mit aufgebaut, bin nun seit fast zwölf Jahren Geschäftsführerin. Zuvor war ich in einer anderen Branche – der Kommunalentwicklung – tätig.
Dorothee Finzel (49), Freie Werkschule Meißen: „Ich hatte eine Vier in Mathe“ Als Geschäftsführerin bin ich keine eigentliche Leiterin. Dafür haben wir extra Lehrer für Grundschule sowie Mittelschule und Gymnasium. Für meine heutige Tätigkeit brauche ich zum Glück keine höhere Mathematik. Denn in Mathe hatte ich Abi-Note Vier. Lag es mir in der Grundschule noch sehr, wurde es später leider schlechter. Im Gymnasium in Waiblingen haben mir damals vor allem Musik und Fremdsprachen gelegen. Ich habe selbst lange Akkordeon gespielt. Die Freie Werkschule habe ich seit 2001 mit aufgebaut, bin nun seit fast zwölf Jahren Geschäftsführerin. Zuvor war ich in einer anderen Branche – der Kommunalentwicklung – tätig.
Lutz Jacob (62), Pestalozzi Oberschule: „Musik und Chemie waren nicht meine Stärke“ Schlechter als drei war keine meiner Abschlussnoten. Nur Musik und Chemiewaren nicht meine Stärke. Hier bekam ich das Prädikat befriedigend. Von der neunten bis zwölften Klasse habe ich die erweiterte Oberschule in Meißen besucht, dann nach dem Grundwehrdienst von 1974 bis 78 Lehramt auf Mathematik und Geografie an der Pädagogischen Hochschule Dresden studiert. Geografie unterrichte ich auch heute noch. Es war mit Astronomie immer mein Lieblingsfach. Lehrer bin ich nun schon seit 1978, arbeitete zunächst in Hoyerswerda, später als stellvertretender Leiter der Meißner Neumarktschule. Seit 1992 bin ich Direktor hier vor Ort.
Lutz Jacob (62), Pestalozzi Oberschule: „Musik und Chemie waren nicht meine Stärke“ Schlechter als drei war keine meiner Abschlussnoten. Nur Musik und Chemiewaren nicht meine Stärke. Hier bekam ich das Prädikat befriedigend. Von der neunten bis zwölften Klasse habe ich die erweiterte Oberschule in Meißen besucht, dann nach dem Grundwehrdienst von 1974 bis 78 Lehramt auf Mathematik und Geografie an der Pädagogischen Hochschule Dresden studiert. Geografie unterrichte ich auch heute noch. Es war mit Astronomie immer mein Lieblingsfach. Lehrer bin ich nun schon seit 1978, arbeitete zunächst in Hoyerswerda, später als stellvertretender Leiter der Meißner Neumarktschule. Seit 1992 bin ich Direktor hier vor Ort.

Dass auch deren Zeugnisse nicht nur von Einsen und Zweien gesäumt waren, können sich viele Schüler zwar denken – in der SZ haben aber einige Schulleiter jetzt sogar den Beweis angetreten und ihre Zeugnisse vorgezeigt. Und siehe da: Auch Direktoren und Direktorinnen hatten Fächer, durch die sie sich hindurchquälen mussten.

Die Botschaft für diejenigen Schüler, die vor den Ferien mit ihren Zeugnissen haderten, ist also klar und deutlich: Es braucht nicht immer ein absolutes Spitzenzeugnis, um später einen ordentlichen (gut bezahlten) Beruf zu finden. Denn auch Schulleiter waren einmal jung und nicht immer gleichbleibend gut in der Schule. Logisch, dass nur die wenigsten darüber auch mit ihren Schülern sprechen. Verstecken tun sie sich aber auch nicht. Mit der SZ haben vier Schulleiter über ihre Leistungen gesprochen.

Darunter sind Schulleiter einer Grundschule, einer Oberschule, der Freien Werkschule und von einem Gymnasium, sodass sich ein guter Querschnitt durch das breite Spektrum der schulischen Karrieren ergibt. Übrigens ist es in Meißen zu einer schönen Tradition geworden, dass die Stadt den neueingeschulten Kindern den Meißner Kinderstadtführer mit auf den Weg gibt. Den Spuren des Meißner Gänsejungen folgend, können die wissbegierigen Erstklässler ihre Heimatstadt mit dem Kinderstadtführer nun ganz neu entdecken. An eine erste Klasse wird Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke (parteilos) an diesem Montag um 9 Uhr in der Questenberg-Grundschule am Questenberger Weg 9 den Kinderstadtführer übergeben. (SZ/mhe)