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Landwirtschaft erleben

Zum Tag des offenen Hofes in Westewitz geht es um Technik, Tiere und Energiegewinnung. Was es zu sehen gibt, beeindruckt auch ehemalige Landwirte.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Westewitz. In Sachsen öffnen 80 landwirtschaftliche Betriebe zum Tag des offenen Hofes – nur einer aus der Region ist dabei, das Landgut Westewitz. Die beiden Geschäftsführer Torsten und Sven Krawczyk zeigen, dass Landwirtschaft mit dem Ort und den Einwohnern verbunden werden können. „Wir machen Westewitz zu einer Marke. Dazu gehören neben den drei Betriebsteilen des Landgutes auch die drei Vereine, der SV Medizin Hochweitzschen, der Feuerwehrverein Westewitz/Großweitzschen und der Karnevalclub der Muldenschiffer“, so Torsten Krawczyk. Und das war nicht nur so gesagt, sondern auch zu merken. Die Sportler kümmerten sich um die Getränke und die Mitglieder des Feuerwehrvereins ums leibliche Wohl.

Und wem die Würste und Steaks schmeckten, der konnte das unter anderem bei einem Rundgang erfahren, woher das Fleisch kommt. Doch zunächst ging es erst einmal um Geschichtliches. Das Landgut war früher die Meierei des Fachkrankenhauses in Hochweitzschen und hatte eine Anbaufläche von 100 Hektar. An einem Freitag, den 13. wurde 1995 der Familienbetrieb Landgut Westewitz gegründet, zu dem jetzt drei Betriebsteile gehören, in denen 16 Mitarbeiter beschäftigt sind. „Der Betrieb war immer mit dem Ort verbunden, ob mit der Klinik oder als Arbeitgeber. Das soll so bleiben und wir wollen mit der Marke Westewitzer noch enger zusammenrücken“, so Krawczyk. Denn es sei notwendig, die Bevölkerung mitzunehmen. Die war zunächst nicht begeistert, als das Unternehmen die Milchproduktion einstellte, keine Tiere mehr auf den Flächen rund um Westewitz zu sehen waren. Doch nach der Flut bekamen die Landwirte von Hobbyzüchtern, die die Tiere nicht mehr wollten, Mutterkühe. Zu ihnen gehört auch Heidi, die älteste Kuh, die sich vor den Gästen in Szene setzte. Jetzt werden Fleischrinder und Galloway-Rinder sowie Schweine gehalten. Die waren die Stars beim Hofrundgang. Selbst Gerold und Irene Prosch aus Gersdorf, die 47 Jahre in der Landwirtschaft gearbeitet haben, hatten solche beachtlich großen und sich sichtlich wohlfühlenden Schweine noch nicht gesehen. „Die Schweine und Rinder werden mit dem Ziel der Direktvermarktung gehalten“, erklärte Torsten Krawczyk. Auch über die Funktionsweise der Biogasanlage erfuhren die Gäste viel.