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Auf die richtige Stellung kommt es an

Zwei Dresdner bereiten sich auf den ersten Triathlon vor. Ein Experte prüft, ob sie und ihre Fahrräder zusammenpassen.

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© SZ/Peter Hilbert

Von Peter Hilbert

Aufsteigen und los geht’s. Was beim Fahrrad aus dem Supermarkt für die Einkaufstour kein Problem ist, könnte für Robby Kluge schon eins werden. Schließlich hat der 25-jährige Feuerwehrmann ein großes Ziel. Am 26. Juni möchte er seine bisher größte sportliche Herausforderung meistern, den Dresden-Triathlon. Neben Schwimmen und Laufen steht dabei auch 40 Kilometer Radfahren auf dem Wettkampfplan.

Fachmann Sprotowsky prüft bei Robby Kluge auch, wie die Beweglichkeit der Beine ist. Auf der Basis stellt er die Position auf dem Fahrrad so ein, dass eine Überlastung vermieden wird.
Fachmann Sprotowsky prüft bei Robby Kluge auch, wie die Beweglichkeit der Beine ist. Auf der Basis stellt er die Position auf dem Fahrrad so ein, dass eine Überlastung vermieden wird. © SZ/Peter Hilbert

Damit das kein Problem wird, schiebt der Dresdner an diesem Vormittag sein Crossrad ins Fahrradgeschäft Bike 24 an der Kesselsdorfer Straße, wo ihn Fahrrad-Fachmann Uwe Sprotowsky bereits erwartet. Das Unternehmen unterstützt den Dresden-Triathlon und hilft deshalb auch Robby Kluge und Claudia Klotz, über deren Vorbereitungen auf ihren ersten derartigen Wettkampf die SZ in einer Serie berichtet. Sprotowsky kennt sich nicht nur mit Fahrrädern bestens aus, sondern auch mit der Triathlon-Praxis. Denn der 39-Jährige ist von Kindesbeinen an im Sport aktiv. Als Triathlet hatte der Dresdner auch schon den Gipfel dieser Sportart erklommen und den Iron Man in Roth gemeistert.

Für den Triathlon-Neuling Kluge geht es an diesem Tag darum, dass der Experte die optimale Position für ihn auf dem Rad ermittelt. Er nennt diesen Test Fitting. Zuerst ist jedoch nicht das Fahrrad, sondern der angehende Triathlet an der Reihe. Keine einfache Sache. Das wird deutlich, als er einen kleinen Koffer mit Spezialgeräten aufklappt. „Damit wird die Körper-Geometrie ermittelt“, erklärt Sprotowsky und legt sogleich einen kleinen Winkelmesser an einen Fuß von Kluge, der sich auf einer Liege ausgestreckt hat.

Der Fachmann misst, wie die Achse zwischen Vorfuß und Ferse ist. Sie sollte möglichst gerade sein. „Der linke Fuß ist etwas eingekippt“, resümiert er und meint, dass eine Einlage im Sportschuh vielleicht sinnvoll wäre, um das auszugleichen.

Sprotowsky schaut sich auch Kluges Beinstellung und die Wirbelsäule an. Das Programm geht mit Bein-Anwinkeln, kleinen Kniebeugen auf einem Bein und anderen Tests weiter. „Alles super“, schätzt der Experte ein. Schließlich sei es wichtig, dass alles passt. Bei 90 Umdrehungen pro Minute müssten die Beine beim Radfahren über lange Strecken viel aushalten. „Wenn da etwas nicht stimmt, kann es schon mal knirschen oder gewaltig krachen“, erklärt er die Gefahr.

Jetzt muss Kluge zum Praxistest auf sein Crossrad steigen. Dabei kommt es auf die richtige Stellung von Pedalachse, Sattel und Lenker an. „Die drei Punkte müssen so kombiniert sein, dass man ordentlich sitzen kann“, sagt Sprotowsky. Kluges Beine sind nicht genug durchgestreckt. Der Sattel ist nicht hoch genug. „Ich nehme ihn einen Zentimeter höher“, kündigt der Prüfer an und setzt das Werkzeug an. „Das ist jetzt okay. Damit kommt man ins Ziel.“ Optimal sei das 28er-Rad für den 1,87-Meter-Mann dennoch nicht. Eine Nummer größer wäre besser, um die Kraft gut auf die Pedale zu bringen. Deshalb steigt Kluge schon mal auf ein größeres Triathlonrad mit einem aerodynamischen Lenker, auf das er gut passt. Allerdings will der junge Mann jetzt erst einmal seine Triathlon-Premiere bestehen, bevor er über seine weitere sportliche Zukunft und die Ausrüstung nachdenkt.