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Aus zweiter Hand

Gebrauchte Kleidung und Spielsachen sind begehrt. Yvonne Thill liebt aber auch den Kontakt zum Kunden.

Von Jens Hoyer
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Yvonne Thill verkauft in ihrem Laden am Wettinplatz Kleidung, Spielzeug und Kinderwagen. Vor 15 Jahren hatte sie klein angefangen.
Yvonne Thill verkauft in ihrem Laden am Wettinplatz Kleidung, Spielzeug und Kinderwagen. Vor 15 Jahren hatte sie klein angefangen. © André Braun

Döbeln. Yvonne Thill hat mit ihrem Second Hand Shop vor 15 Jahren klein angefangen. Mit 43 Quadratmetern in einem Laden am Wettinplatz. „Ich war damals im Babyjahr und hatte schon mal aushilfsweise in einem Second Hand Shop gearbeitet“, erzählt die 41-Jährige. „Ich bin eigentlich Friseurin, brauchte aber geregelte Arbeitszeiten.“ Nach dem Laden habe sie lange gesucht. Es sollte die Möglichkeit zum Parken geben, wenn die Leute ihre gebrauchten Sachen in den Laden bringen. Gebrauchte Kindersachen, Kindersitze, Spielzeug und Kinderwagen werden gern gebracht und gekauft. Ruckzuck sind die Kinder aus den Sachen rausgewachsen. „Ich habe eine Spielecke für die Kinder, damit die Eltern in Ruhe schauen können“, erzählt sie.

Auch die aktuellere Mode für die Generation bis 45 lasse sich sehr gut verkaufen. „Der Großteil meiner Kunden sind Leute, die wissen, wie schwer sie ihr Geld erarbeiten müssen. Die haben nach ein paar Minuten Suchen die Arme voll“, erzählt die Ladeninhaberin. Gerade legt eine Kundin einen Stapel ausgesuchter Sachen auf den Tresen. Reichlich 21 Euro zahlt sie dafür. „Allein der Pullover der Marke Naketano hätte neu um die 45 Euro gekostet“, sagt Yvonne Thill. Auch An- und Verkauf ist ein Saisongeschäft. Im Februar wird sie dann schon auf Sommerware umstellen.

Im Laufe der Jahre ist der Laden auf 150 Quadratmeter gewachsen – Yvonne Thill hat noch zwei nebenliegende Wohnungen dazugenommen. Die Ware nimmt sie auf Kommission. „Die Sachen müssen neuwertig sein. Ich gehe danach, was ich selbst und was ich meinen Kindern anziehen würde. In der Regel ist die Ware schnell verkauft. Ich suche sie so aus, dass meist nichts zurückgeht.“ Sie dankt den Kunden für das Vertrauen. Denn in der Branche tummeln sich auch schwarze Schafe. In den vergangenen Jahren habe es einige An- und Verkaufsläden gegeben, die nach kurzer Zeit wieder geschlossen hatten, sodass die Kunden Ware und Geld hinterherlaufen mussten.

Ihren Laden will Yvonne Thill nicht mehr missen. „Ich wollte immer mit Menschen zu tun haben.“ Sie ist ein kommunikativer Menschen. Viele Kunden wollen aber auch mal „quatschen“, erzählt sie. „Es gibt viele Leute, die Trennungen hinter sich haben und mal reden wollen.“