Neukirch. Würde man den landschaftlich reizvollsten Platz im Landkreis Bautzen wählen, dann hätte das Valtental in Neukirch gute Chancen, unter die Top Ten zu kommen. Dort befinden sich das Ferienheim Bethlehemstift und das Georgenbad. Rund 200 Meter Luftlinie liegen zwischen den beiden Traditionsgebäuden. Am Dienstagabend beim Neujahrsempfang der Gemeinde im Georgenbad, dem Vereinssitz der Motorsportfreunde, war die Entfernung noch geringer. Manuela Thomas, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Bert die Familienferienstätte sanierte und betreibt, wurde von Bürgermeister Jens Zeiler (CDU) nach vorn gebeten, um Blumen und einen Gutscheinn in Empfang zu nehmen. Ein Dankeschön für unternehmerisches Engagement, das nicht nur einem ortsbildprägenden Gebäude wieder eine Zukunft, sondern auch dem Tourismus im Oberland einen Schub gibt. Elf Ferienwohnungen mit insgesamt 55 Betten stehen für Gäste bereit, die von Neukirch aus die Region erkunden möchten.

Es war der vierte Neujahrsempfang, zu dem der Bürgermeister eingeladen hatte. Tradition ist es, den vielen, die sich in und für Neukirch engagieren, Danke zu sagen. Danke für die Arbeit. Für Ideen. Für konstruktive Kritik. Ehrenamt bedeute, mitzugestalten, sich mit dem Ort zu identifizieren und für Neukirch zu werben, sagte Jens Zeiler vor den rund 100 geladenen Gästen aus Firmen, Vereinen und Vertretern der Politik. Stellvertretend wurden neben dem Ehepaar Thomas auch Schulleiter Michael Hubrich und die langjährige Vorsitzende des Vereins Mehrgenerationenhof Christine Schöbel ausgezeichnet.

Zum Neujahrsempfang gehört natürlich auch, Bilanz des Vorjahres zu ziehen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben. Zu den Plänen der Gemeinde 2019 zählen der Sanierungsbeginn der Schulsporthalle, Baumaßnahmen in den beiden Kindertagesstätten, der Ausbau des Dorfweges zwischen Bahnhof- und Steinhübelstraße sowie voraussichtlich am Jahresende der Beginn des Abrisses einer Industriebrache an der Leibingerstraße, um Voraussetzungen für ein neues Gewerbegebiet in Kombination mit dem Hochwasserschutz für die Gemeinde zu schaffen. 

Darüber hinaus gibt es Pläne für die Erschließung eines neuen Eigenheimstandortes und den Bau von Mehrfamilienhäusern für Mieter in der Ortsmitte. Beim Mietwohnungsbau laufen Gespräche mit einem potenziellen Investor. Gemeinsam mit dem Energieversorger Enso plane Neukirch den Bau von Stromtankstellen – sowohl für Autos als auch für E-Bikes, kündigte der Bürgermeister an.

Knapp zehn Millionen Euro will die Gemeinde Neukirch in diesem Jahr ausgeben. Im vergangenen Jahr nahm sie 6,1 Millionen Euro an Steuern ein. 4,1 Millionen Euro davon sind Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Nur dank der guten wirtschaftlichen Lage der Neukircher Betriebe sei es möglich, ein umfangreiches Investitionsprogramm zu verwirklichen, sagte Jens Zeiler. 

Und die Signale stehen auf weiteren Aufschwung. So kündigen mehrere Neukircher Betriebe für dieses Jahr Investitionen an. Beispielsweise Käppler & Pausch. Das Unternehmen plant an seinem Sitz im Gewerbegebiet Am Bönnigheimer Ring den Bau seiner neuen Farbgebung.

Erstmals gab es auf dem Neujahrsempfang einen „Impulsvortrag“. Kommunikationstrainerin Stephanie Rohac gab den Teilnehmern Tipps für den richtigen Umgang mit der Körpersprache. Für eine kulturelle Einlage sorgten die jungen Tänzerinnen vom Dance Center 66 aus Steinigtwolmsdorf, fürs Catering das Team der Neukircher Gaststätte „Freihufe“. Ein Abend von Neukirchern für Neukircher .