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Autohändler in guter Stimmung

Steigende Zulassungszahlen, wachsende Umsätze – die Branche boomt. Firmen der Region zeigen das zur Automesse am Sonntag in Bischofswerda.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Die Nachfrage nach Neu-, Jahres- und werkstattgeprüften Gebrauchtwagen ist anhaltend hoch. Das sorgt für Stabilität, zum Teil auch kräftiges Wachstum in den Autohäusern von Bischofswerda und umliegender Gemeinden. Firmenchefs berichten in einer SZ-Umfrage von Zuwächsen im Verkauf im ein-, teilweise auch zweistelligen Bereich.

Als „gut“ charakterisiert Grit Schneider, Inhaberin des Seat-Autohauses Winkler in Großharthau, die Lage ihres Betriebes. Das 1979 gegründete Familienunternehmen beschäftigt zehn Mitarbeiter. Zwei weitere für die Werkstatt würde sie sofort einstellen – wenn sie denn Fachkräfte finden würde, sagt die Unternehmerin. Die Zahl der Kunden ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das hat Folgen für die Pläne des Betriebes. Das Autohaus Winkler will anbauen und vor allem seine Werkstatt erweitern. Zum einen der gewachsenen Nachfrage wegen. Zum anderen, um das Niveau, wie es der Hersteller fordert, auch in Zukunft bieten zu können. „Innerhalb der nächsten zwei Jahre möchten wir das Vorhaben realisieren“, sagt Grit Schneider.

Umsätzen stehen Investitionen gegenüber

Fünf Prozent Zuwachs bei Opel, 20 Prozent bei Mazda verbucht Heiko Winter, Chef von Winter Automobilpartner mit Häusern in Bretnig, Bischofswerda, Burkau und Kamenz. „Die wirtschaftliche Lage ist gut, aber nicht sehr gut“, sagt er. Denn gestiegenen Umsätzen im Verkauf stehen hohe Investitionen gegenüber. So erfordert es die moderne LED-Technik, für jedes Autohaus neue Vorrichtungen zum Einstellen der Scheinwerfer zu kaufen – Stückpreis 4 000 Euro. 20 000 Euro flossen in eine neue Hebebühne für Fahrzeuge bis zu dreieinhalb Tonnen im Bischofswerdaer Autohaus. Mit 80 Mitarbeitern an allen vier Standorten, darunter 20 in Bischofswerda, ist das Unternehmen Winter einer der größten Autohändler in der Region. Und die Belegschaft wächst. Im Sommer beginnen fünf Azubis ihre Ausbildung.

Markenausdünnung abgeschlossen

Autohäuser in der Region, die sich auf dem Markt etabliert haben, werden nach Einschätzung der Unternehmer bestehen bleiben – wenn sie nicht, wie Bischofswerdas Renaulthaus, aus Altersgründen geschlossen werden. „Die Markenausdünnung dürfte vorerst abgeschlossen sein“, erwartet Klaus Pischke, Inhaber des gleichnamigen Bischofswerdaer Autohauses mit den Marken Ford und Subaru. Der Unternehmer, der 16 Mitarbeiter beschäftigt, will in nächster Zeit 100 000 Euro investieren. In diesem Jahr erweitert er das Reifenlager, bis 2018 wird die Werkstatt modernisiert. Dass auch kleine Betriebe in der Region eine Chance haben, zeigt das Bischofswerdaer Kia-Autohaus Zurawski mit vier Mitarbeitern. „Die wirtschaftliche Lage ist stabil. Wir können uns über ein Wachstum freuen“, sagt Inhaberin Andrea Pötter. Vor allem seit Einführung der siebenjährigen Herstellergarantie im Jahr 2010 erlebe die Marke einen enormen Aufschwung.

Leichtes Plus bei Zulassungen

Autos gehören mit zu den innovativsten, aber auch schnelllebigsten Gütern. Neue Motoren, immer hochwertigere Sicherheitstechnik, vielfältige Individualisierung, spezielle Sport- und Familienmodelle – alles das trägt zur ungebrochenen Nachfrage vieler Kunden bei. Was die einzelnen Marken an Neuem haben, aber auch welchen Service die hiesigen Händler bieten, sehen die Besucher auf der Automesse am Sonntag in Bischofswerda.

Landkreisweit gab es im vergangenen Jahr ein leichtes Plus bei der Zulassung von Neuwagen. 11 189 Neuwagen wurden 2015 zugelassen; im Jahr zuvor waren es 11 112. Fürs erste Quartal dieses Jahres stehen 2 923 zu Buche. Aufs ganze Jahr hochgerechnet, könnte das am Ende an der 12 000er-Grenze kratzen.