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Autozulieferer ist zahlungsunfähig

Betroffen ist auch ein Zweigbetrieb in Niederau. 80 Arbeitsplätze sind gefährdet.

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© Symbolfoto: dpa

Niederau. Die Gebrüder Kemmerich GmbH hat am Amtsgericht in Siegen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für das Traditionsunternehmen gestellt. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Betroffen ist auch die Tochtergesellschaft Werkzeugbau Gebrüder Kemmerich GmbH & Co. KG in Gröbern. Dort stehen rund 80 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Das Insolvenzgericht hat Rechtsanwalt Dr. Jan Phillip Hoos von der Düsseldorfer Kanzlei White & Case zum vorläufigen Insolvenzverwalter beider Gesellschaften bestellt.

Laut Geschäftsführer Thomas Bergen soll das Unternehmen fortgeführt werden. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld gesichert. Der Antrag auf Insolvenz war notwendig geworden, nachdem die Banken Vorschläge des Unternehmens zur Refinanzierung wider Erwarten zurückgewiesen hätten.

Das Unternehmen wurde 1897 von Albert Kemmerich in Attendorn gegründet und ist bis heute als Spezialist für Metallverarbeitung in Familienbesitz. Seit 50 Jahren ist Kemmerich als Zulieferer in der Automobilindustrie etabliert. Kemmerich Metal Engineering konzentriert sich darauf, Stanz-, Zieh- und Biegeteile aus unterschiedlichen Materialien mit dem Anspruch an Leichtbau zu konstruieren und zu produzieren.

Weltweit beschäftigt Kemmerich rund 1 000 Beschäftigte im Attendorner Stammhaus, dem Werk in Gröbern sowie Werken in Valencia (Spanien), Valasská Polanka (Tschechien) und Auburn (Alabama). Der Umsatz betrug zuletzt rund 200 Millionen Euro. (SZ/WA)