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Axel Springer strebt Konzernumbau an

Das Medienhaus Axel Springer plant einen grundlegenden Umbau. Unter dem Dach einer Holding sollen Unternehmensteile mehr Flexibilität bekommen. Verdi warnt bereits vor einer Tarifflucht.

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Berlin. Der Medienkonzern Springer strebt einen Umbau der Unternehmensstruktur an und will einzelne Einheiten unter das Dach einer Holding stellen. „Es ist richtig, dass wir grundsätzlich über verschiedene Formen der Ausgründungen nachdenken“, sagte ein Sprecher des Unternehmens („Bild“, „Die Welt“) am Freitag in Berlin. Er bestätigte damit einen Bericht des Branchendienstes Newsroom.de. „Wann und wie eine Umsetzung stattfinden könnte, ist noch nicht entschieden“, sagte der Sprecher weiter.

Als Teil einer Holding könnten einzelne Unternehmensbereiche flexibler auf dem Markt agieren und mit anderen Firmen leichter kooperieren. Der Vorstandschef der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, hatte bereits vor einigen Tagen auf einer Mitarbeiterversammlung erklärt, es sei ein Fehler gewesen, Ausgründungen nicht schon vor sieben Jahren vorgenommen zu haben.

Die Gewerkschaft Verdi warnte davor, Kernbereiche des Verlags in selbstständige Tochtergesellschaften auszugliedern und damit die Tarifbindung zu umgehen. „Hinter der glänzenden Fassade des digital ausgerichteten Medienunternehmens liegt allzu oft der dunkle Hinterhof niedriger Gehälter“, erklärte der stellvertretende Verdi-Vorsitzenden Frank Werneke.

Im Zuge des von Springer beabsichtigten Verkaufs von Zeitungs- und Zeitschriftentiteln an die Essener Funke Gruppe sind bereits Gemeinschaftsunternehmen für Vertrieb und Anzeigenverkauf geplant. Springer will für insgesamt 920 Millionen Euro die „Berliner Morgenpost“, das „Hamburger Abendblatt“ sowie seine Programm- und Frauenzeitschriften an Funke („Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, „Braunschweiger Zeitung“) verkaufen. Das Geschäft muss noch vom Bundeskartellamt genehmigt werden. (dpa)