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Bad Spencer

Das Freibad von Schwäbisch-Gmünd erhält den Namen des italienischen Schauspielers.

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Von Uwe Peter

Ein Bad für Bud Spencer: 60 Jahre nach seinem Einsatz als Leistungsschwimmer in Schwäbisch Gmünd trägt das dortige Freibad nun den Namen des italienischen Schauspielers. Der 82-Jährige nahm die Zeremonie persönlich vor. „Ich bin tief berührt“, sagte der frühere Star vieler Italo-Western, der unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli als Schwimmer mehrfacher italienischer Meister war und als Sportler auch an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne teilgenommen hatte.

Auslöser der ungewöhnlichen Umbenennung waren Zehntausende Fans, die sich im Juli in einer Internetabstimmung dafür einsetzten, einen Tunnel nach Bud Spencer zu benennen. Der Gemeinderat der Stadt in Baden-Württemberg entschied sich für einen anderen Namen – und schlug den „Plattfuß“-Darsteller als Namenspatron für das städtische Freibad vor.

Doch Spencer ist als Künstler weitaus vielfältiger als seine hierzulande bekanntesten Rollen vermuten lassen und wo er meist den dickköpfigen, phlegmatischen, aber gutherzigen Charakter spielte, der seine Gegner „schlagkräftig“ außer Gefecht setzte. Er ist nicht nur Film- und Fernsehschauspieler, sonder war auch Stuntman, Sänger, Komponist, Fabrikant, Drehbuchautor, Modedesigner, Musikproduzent und sogar Erfinder. Er hatte Patente für ein Jagdgewehr und ein spezielles Türschloss.

Als 19-Jähriger hatte er sich in Italien zwar als Student der Rechtswissenschaften eingeschrieben, war jedoch weniger an der Uni als im Schwimmbad. Er wurde italienischer Meister im Brustschwimmen und über 100-Meter-Freistil, er schwamm im September 1950 als erster Italiener unter einer Minute. Die italienische Meisterschaft gewann er sieben Jahre in Folge.

Seine erste Filmrolle war zwar nur die eines Statisten, dafür aber in einem Klassiker. 1950 spielte Pedersoli einen Prätorianer in Kaiser Neros Garde in dem Monumentalschinken „Quo Vadis“.

Anfang der 60er-Jahre komponierte er für die italienische Plattenfirma RCA zumeist neapolitanische Lieder und auch Schlager für Sängerinnen wie Rita Pavone. Außerdem tourte er mit seinen Songs und Gitarre durch Nachtclubs.

Die Karriere als der „Haudrauf“ Bud Spencer an der Seite von Terence begann 1967 mit dem Western-Klassiker „Gott vergibt – Django nie“. Seinen Künstlernamen wählte er selbst: „Ich hatte eine Flasche Budweiser-Bier – mein Lieblingsbier – vor mir. Und Spencer Tracy war immer mein Lieblingsschauspieler, also war meine Wahl ganz einfach.“ (mit dpa)