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Badespaß in Seifhennersdorf gesichert

Weil bei der Stadt das Geld knapp ist, springt das Querxenland ein. Auch für die Zukunft soll eine Lösung her.

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© Rafael Sampedro

Von Holger Gutte

Seifhennersdorf. Schon zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung zum Kindertag am 1. Juni haben sich vor allem viele kleine Badegäste im Wald- und Erlebnisbad „Silberteich“ in Seifhennersdorf im Wasser vergnügt. Die Kindergruppen sind Gäste aus dem benachbarten Kindererholungszentrum (Kiez) Querxenland. „Wir haben da natürlich auch gleich für alle anderen Badbesucher geöffnet“, schildert Badebetriebsleiter Swen Adolf. Und auch am heutigen Donnerstag wird bei schönem Wetter das Waldstrandbad außerplanmäßig von 13 bis 16 Uhr geöffnet sein, fügt er hinzu.

Vor allem viele Seifhennersdorfer hatten sich in den letzten Monaten wegen der klammen Haushaltskasse der Stadt Sorgen um das Bad gemacht. Schließlich ist die Stadt angehalten, die Ausgaben für ihre freiwilligen Aufgaben deutlich zu reduzieren. Dem Sparzwang geschuldet, gab es schon Überlegungen, den kostenintensiveren Spaßbereich mit den Rutschen vorübergehend nicht zu nutzen.

Doch soweit kommt es jetzt nicht. Am 1. Juni wird das Wald- und Erlebnisbad „Silberteich“ wie geplant und vor allem ohne Einschränkungen geöffnet. Die Finanzierung der Freizeiteinrichtung ist erst einmal für diese Badesaison gesichert. Möglich geworden ist das dank des Engagements des Kindererholungszentrums. Das Querxenland wird das Waldbad in diesem Jahr betreiben. Auf ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadträte dem Betreibervertrag dafür geschlossen zugestimmt.

Aus Kostengründen sind lediglich die Öffnungszeiten gegenüber den Vorjahren etwas geändert worden. Das Bad macht offiziell eine Stunde später auf und schließt eine Stunde früher. Demnach ist es in dieser Saison von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Seifhennersdorfs Badebetriebsleiter hat aber der Stadt schon im Vorfeld angeboten, an heißen Badetagen länger aufzumachen. „Das verrechnen wir dann mit kalten oder Regentagen über die Sommermonate“, sagte er gegenüber der SZ. Bürgermeisterin Karin Berndt (UBS) hatte darüber auch schon in der Stadtratssitzung informiert. „Ich finde, das ist ein schönes Angebot und hoffe, dass viele Leute in unser Bad kommen“, sagt sie.

Das Querxenland gehört mit seinen Kindergruppen mit zu den Hauptnutzern des Silberteichbades, das sich mit seinem Gelände gleich an das Kiez anschließt. Bisher hatte das Kindererholungszentrum jährlich 15 000 Euro für das Benutzen des Bades gezahlt und dafür sozusagen Pauschaleintrittspreise für seine Gäste erhalten. In diesem Jahr erhöht das Querxenland diese Summe um 8 000 Euro und gibt damit 23 000 Euro für das Bad.

„Trotzdem müssen wir aber nach einer Betreibungsform für die Zukunft suchen“, schildert Karin Berndt. Wie auch immer die aussehen soll. Die Bürgermeisterin ist optimistisch, dass es auch in den nächsten Jahren eine Lösung gibt. Schließlich soll 2021 das 90-jährige Bestehen des Bades würdig begangenen werden. Von vielen Seiten ist der Stadt signalisiert worden, dass es für das Bad eine Lösung geben muss. Zu ihnen gehört beispielsweise auch CDU-Landtagsabgeordneter Stephan Meyer, der zugleich unter anderem auch der Präsident der sächsischen Kindererholungszentren ist.

Für das nächste Jahr sehen die Finanzprognosen für Seifhennersdorf schon etwas besser aus. Die Stadt kann dann wieder mit Schlüsselzuweisungen rechnen, die sie schon mehrere Jahre wegen ihrer hohen Steuereinnahmen nicht mehr erhalten hatte, berichtet die Bürgermeisterin.

Übrigens wird auch der Naturteich wie gewohnt im Bad wieder nutzbar sein. „Er brauchte in diesem Jahr drei Wochen länger, um richtig voll zu sein. Aber die Fische im Teich haben dafür gesorgt, dass das Wasser spiegelklar ist“, schildert Karin Berndt. Etwa 40 bis 50 Fische tummeln sich im Naturteich, schätzt sie.