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Bastei mit größtem Besucherstrom aller Nationalparks

Bei einer internationalen Tagung wurde über die Lenkung von Besucherströmen diskutiert.

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© Marko Förster

Bad Schandau. Die Auswertung von Besucherumfragen, Zählung und Analyse von Besucherströmen sowie Methoden der besseren Information von Besuchern im Gelände waren die zentralen Diskussionspunkte einer internationalen Tagung zum Besuchermanagement in grenzüberschreitenden Schutzgebieten, die diese Woche im Nationalparkzentrum in Bad Schandau stattfand. Die internationalen Experten der Föderation Europarc, Europas größte Schutzgebietsvereinigung, wollten insbesondere erfahren, wie in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz nachhaltiger Naturschutz und naturverträgliche Tourismusentwicklung möglich sind. Die Sächsisch-Böhmische Schweiz ist im nationalen wie im internationalen Vergleich ein besonders intensiv touristisch erschlossenes und gut besuchtes Schutzgebiet. Etwa 1,5 Millionen Besucher jährlich genießen das Panorama vom Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Damit ist die Bastei der Punkt in allen deutschen Nationalparks mit der höchsten Besucherdichte.

In Vorträgen und Arbeitsgruppen erläuterten die Gastgeber der Tagung, dass das durchgehend markierte Wegenetz, eine stetig wachsende Zahl von zweisprachigen Informationseinrichtungen, gemeinsame Dienste der Nationalparkwacht beider Länder und der grenzüberschreitend verzahnte öffentliche Nahverkehr für Wanderer eine wichtige Grundlage für ein hochwertiges und umweltfreundliches Besuchermanagement sind.

„Bei der Tagung wurde für uns deutlich, dass unser Nationalpark aufgrund der hohen Besucherdichte international im Focus steht“, sagt Dietrich Butter, der Leiter des Nationalparks Sächsische Schweiz. In der Bewertung der Experten wurde deutlich, dass ein abgestimmtes Wegekonzept, Besucherinformationen auf der Fläche mit Nationalparkwacht und Infostellen sowie die systematische Erfassung der Besucherströme notwendige und geeignete Instrumente sind, um trotz hohen Besucheraufkommens die Naturschutzziele in einem Nationalpark zu realisieren. „Sehr deutlich wurde aber auch, dass Besuchermanagement in Schutzgebieten künftig ohne intensive Nutzung digitaler Medien mit attraktiven Angeboten kaum mehr effektiv sein kann“, erklärt Butter. In der Kooperation tauschen sich derzeit 23 Schutzgebiete aus 13 europäischen Ländern aus, von norwegisch/russischen Schutzgebieten an der Barentssee im hohen Norden bis zu den slowenisch/italienischen Alpen im Süden. (SZ)