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Baustart an der alten Gärtnerei?

Der Grundstückseigentümer hofft, dass es endlich losgeht auf dem Areal in Großröhrsdorf. Ein weiterer Baustandort kommt langsamer voran als gedacht.

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© Reiner Hanke

Von Reiner Hanke

Großröhrsdorf. Noch steht das Schild mit dem Hinweis zur früheren Gärtnerei an der Damaschkestraße in Großröhrsdorf. Die ist seit etwa fünf Jahren Geschichte. Einige Gewächshäuser erinnern daran. Inhaber Jörg Roy entschloss sich, die Gärtnerei aufzugeben und auf dem Grundstück etwas neues anzuschieben. Warum nicht Bauland für Häuser. Denn Wohngrundstücke werden gebraucht.

So stellen sich die Planer den Wohnstandort an der Alten Straße/Praßerstraße aus der Vogelperspektive vor.
So stellen sich die Planer den Wohnstandort an der Alten Straße/Praßerstraße aus der Vogelperspektive vor. © Zeichnung: Planungsbüro Schubert

Die Nachfrage sei in Großröhrsdorf so hoch, dass die Stadt mit eigenen Grundstücken nicht mehr in der Lage sei, die Bauwünsche abzudecken. In jedem Technischen Ausschuss stünden mehrere Bauanträge zur Diskussion. Deshalb versuche die Stadt verstärkt, private Leute mit einzubeziehen. Es geht dabei momentan nicht um riesige Baugebiete mit Dutzenden Häusern, sondern um die Erschließung kleiner Flächen. Zwei sind schon länger im Gespräch und wiederholt Thema im Stadtrat. Das ganze Verfahren ist oft doch komplizierter als gedacht.

So ist es derzeit auch mit einem Projekt auf einem Gelände neben der Firma Senf Haustechnik an der Ecke Praßerstraße/Alte Straße. Derzeit ist das dort eine Brachfläche mit Wiese. Außerdem steht ein alter Flachbau auf dem Gelände. Damit es schneller vorangehen sollte, setzte die Stadt auf ein vereinfachtes Verfahren.

Technikstützpunkt zu nah

Das erwies sich inzwischen als unmöglich. Hintergrund ist der nahe gelegene Technikstützpunkt der Agrargenossenschaft. Das Landratsamt sieht diesen Umstand als kritisch, schätzt die Stadt ein. Insbesondere im Sommer, in der Erntezeit, könnte es ein Konfliktpotenzial wegen Lärm mit den künftigen Bewohnern geben. Die Stadt müsse schlimmstenfalls mit Schadensersatzforderungen rechnen, fürchtet die Bauaufsicht. Deshalb sei ein Bebaungsplan nötig, der das Zusammenleben genau regelt. Damit zieht sich das Verfahren in die Länge.

Der Vorentwurf war jetzt Thema im Stadtrat. Darin wird ein sogenanntes Mischgebiet festgelegt für Wohnen und Gewerbe. So könne sich auch die Firma Senf problemlos in dem Bereich erweitern. Nach dem Entwurf sollen vier Einfamilienhäuser auf dem Areal entstehen und ein Mehrfamilienhaus zur Alten Straße. Garagen oder Gartenhäuschen der Einfamilienhäuser sind nur nach vorn zur Praßerstraße erlaubt, nicht im rückwärtigen Bereich in Richtung des Freilandes – aus Landschaftsschutzgründen.

Als Ausgleich für den Bau sollen Hecken und Bäume gepflanzt werden. Ein älteres, baufälliges Gebäude auf dem Grundstück wird abgerissen. Geplant ist eine hochwertige Bebauung mit zweigeschossigen Häusern mit Flachdach – begrünt oder mit Kies.

Projekt Damaschkestraße ein Schritt weiter

Ein Stück weiter ist das Projekt auf dem Gelände der früheren Gärtnerei zwischen Alter Straße und Damaschkestraße. Auch hier war ein Bebauungsplan nötig. Der wurde nun vom Stadtrat beschlossen. Mittlerweile ist dieses Vorhaben auch schon seit ein paar Jahren im Gespräch. Die Pläne wurden mehrfach diskutiert. Vor dem Beschluss im Stadtrat ging es noch einmal um Stellungnahmen und Hinweise zu dem Vorhaben. Ein Thema war die Baugrunduntersuchung, auf die hingewiesen wurde. Die sei Sache der folgenden Planungsphasen, schätzt die Stadt ein.

Festgehalten wurde, dass das Regenwasser von den bebauten Flächen auf dem Grundstück versickern muss. Es kann auch zur Brauchwasserversorgung verwendet werden. In den Abwasserkanal kann es nur in Ausnahmefällen und dann dosiert eingeleitet werden, um das Kanalnetz nicht zu überlasten.

Jörg Roy ist froh, dass nun hoffentlich der Weg frei ist. Der sei doch länger als gedacht gewesen. Aber nun müsste der Baustart ja in Sicht kommen. Etwa fünf Einfamilienhäuser sollen entstehen.