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Treppe an der Friedensbrücke in Bautzen wird saniert

Eine unscheinbare Treppe führt von der Friedensbrücke in Bautzen zum Uferweg und zur Spree. 2024 soll sie saniert werden – mit großem Aufwand.

Von Katja Schlenker
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Dieser Aufgang in Bautzen führt vom Uferweg an der Spree zur Friedensbrücke hinauf. Die Treppe beziehungsweise deren Stützmauern müssen dringend saniert werden.
Dieser Aufgang in Bautzen führt vom Uferweg an der Spree zur Friedensbrücke hinauf. Die Treppe beziehungsweise deren Stützmauern müssen dringend saniert werden. © Steffen Unger

Bautzen. Die Treppe von der Friedensbrücke in Bautzen hinab zum Uferweg wird saniert. Darauf haben sich die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig verständigt. Noch 2023 soll alles vorbereitet werden, denn der Zeitplan ist eng.

Die Treppe erstreckt sich vom stadtauswärtigen Ende der Friedensbrücke bis hinab zum Uferweg und kommt dort nahe dem Hotel „Alte Gerberei“ an. Es handelt sich um einen beschränkt öffentlich gewidmeten Weg, erklärte Andrea Hentzschel, die die Abteilung Tiefbau im Rathaus leitet. Unterhalb beziehungsweise östlich der Treppenanlage befinden sich private Grundstücke.

Treppe an der Bautzener Friedensbrücke ist marode

Die Treppe wird im Wesentlichen von Stützmauern gestützt. Bereits 2017 hat eine Prüfung ergeben, dass diese auf einer Länge von rund 38 Metern an mehreren Stellen in schlechtem Zustand sind. „Teile der Natursteinmauer sind bereits eingefallen, an mehreren Stellen löst sich das Mauerwerksgefüge auf, Fugen sind ausgespült, es sind Ausbauchungen, Fehl- und Hohlstellen sichtbar, vorhandener Bewuchs schädigt das Mauerwerk zusätzlich“, zählte sie auf.

Ein Ingenieurbüro hat daraufhin eine Planung erstellt, wie all diese Mängel beseitigt werden können. Ein erster Entwurf liegt seit 2019 vor. Nun sollen die Bauarbeiten beginnen, wobei auch private Grundstücke genutzt werden müssen. „Mit zwei Eigentümern wurde dazu Einvernehmen erzielt“, sagte die Abteilungsleiterin.

Doch ein Teil eines der Grundstücke müsse in den Besitz der Stadt übergehen, um die Stützmauer instand setzen zu können. Lange Zeit sei mit dem Eigentümer keine Einigung erreicht worden, doch Ende 2022 sei Bewegung in die Sache gekommen und er habe der Stadt besagtes Grundstück zum Kauf angeboten.

Daraufhin wurden die Pläne aktualisiert, um mit dem Bau beginnen zu können. Dabei sollen die Natursteine soweit möglich erhalten und wiederverwendet werden. Die Sanierung der Stützmauern wird abschnittsweise erfolgen. Dazu ist diese in vier Segmente eingeteilt worden:

  • Segment 1 umfasst den Zugang in das Brückenwiderlager der Friedensbrücke und misst rund fünf Meter.
  • Mit 13,4 Metern ist Segment 2 das längste. Dort stehen umfassende Arbeiten an. Der vorhandene Granit soll genutzt werden, um die neue Stützwand zu errichten. Unter anderem wird loses Mauerwerk entfernt und eine etwa 40 Zentimeter dicke Betonwand vorgesetzt. Das alles wird dann mit Natursteinmauerwerk verblendet, damit es wieder denkmalschutzgerecht hergerichtet ist.
  • Segment 3 misst 10,3 Meter. Dort wird der Bestand gereinigt und Bewuchs entfernt. Auch werden Fehlstellen repariert. Der Fuß der Mauer wird mit Betonsicherungsbalken verstärkt.
  • Am Uferweg erstreckt sich Segment 4 über neun Meter. Dort werden unter anderem die Steine abgetragen und eine neue Mauer errichtet.
  • Die gesamte Stützwand wird neu mit Granitplatten abgedeckt. Außerdem wird ein neues Geländer installiert.

Treppenbau erfordert Sperrung der Friedensbrücke

Aufgrund der Hanglage und der Bebauung an der Treppe ist bereits jetzt klar, dass die Arbeiten aufwendig sein werden. Da die Reparatur teilweise von der Friedensbrücke aus erfolgen wird, muss diese dann laut Stadt zumindest zeitweise gesperrt werden. Die Zufahrt über den Uferweg werde über ein angrenzendes Privatgrundstück ermöglicht, habe dann jedoch lediglich eine Breite von kaum zwei Metern. Weitere Alternativen würden derzeit geprüft.

Gebaut werden soll 2024. Und die Zeit drängt, denn laut Stadtverwaltung stehen umfangreiche Arbeiten an der Friedensbrücke an. Bis dahin müsse die Treppe saniert sein. Momentan sind Kosten in Höhe von 652.000 Euro kalkuliert.