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Bautzen: Hier sollen 26 moderne Wohnungen entstehen

Schon länger plant die Bautzener Wohnungsbaugesellschaft, mehrere Häuser an der Kurt-Pchalek-Straße zu modernisieren. Wie es damit nun weitergeht.

Von Katja Schlenker
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Die Gebäude an der Kurt-Pchalek-Straße 20 sowie 22 bis 26 sollen saniert werden. Die Häuser gehören der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft.
Die Gebäude an der Kurt-Pchalek-Straße 20 sowie 22 bis 26 sollen saniert werden. Die Häuser gehören der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft. © Steffen Unger

Bautzen. Die Stadt Bautzen will in der südlichen Innenstadt wieder aktiver werden, was Bauvorhaben angeht. Dabei möchte man auch vom Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ profitieren. Welche Projekte dafür geeignet sind und wie der Zeitplan aussieht, ist am 28. Februar 2024 im Stadtrat vorgestellt worden. Ein Vorhaben spielt dabei eine besondere Rolle.

Welches Gebiet umfasst die südliche Innenstadt?

Der Bereich der südlichen Innenstadt erstreckt sich vom Lauengraben aus in Richtung Süden bis zu den Schilleranlagen beziehungsweise der Wallstraße, erklärte Tina Hannig, Abteilungsleiterin im Bauverwaltungsamt der Stadt. Im Westen endet das Areal etwa auf Höhe der Fischergasse. Im Osten verläuft die Grenze quer von der Wallstraße durch das Wohngebiet bis zum Kornmarkthaus, das selbst aber nicht mehr Teil des Planungsbereichs ist.

Wichtige Objekte in diesem Gebiet sind das Sorbische National-Ensemble, das Deutsch-Sorbische Volkstheater, das Haus der Sorben und der Postplatz davor sowie die Vogelkreuzung. Mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ können aber auch Gebäude, die sich in Privatbesitz befinden, saniert werden.

Welche großen Projekte sollen umgesetzt werden?

Drei Projekte, welche die südliche Innenstadt am meisten verändern und über die Städtebauförderung mitfinanziert werden, sind:

Was ist an der Kurt-Pchalek-Straße in Bautzen geplant?

Die Gebäude Kurt-Pchalek-Straße 20 und 22 bis 26 sollen saniert werden, wie Kirsten Schönherr als Geschäftsführerin der Bautzener Wohnungsbaugesellschaft (BWB) erläuterte. Dieser gehören die vier Häuser. Ungefähr 2.000 Quadratmeter sind betroffen.

Geplant sind im Altbau, der aus dem Jahr 1948 stammt, vier Wohnungen sowie 22 Wohnungen im benachbarten Plattenbau aus dem Jahr 1989. Das Hinterhaus soll abgerissen werden. Neu ist ebenfalls, dass die Gewerbeflächen im Erdgeschoss in Wohnfläche umgestaltet werden sollen. Um einen Teil der Wohnungen auch barrierefrei gestalten zu können, sind zwei Aufzüge vorgesehen. Auch Balkone soll es geben.

Wie viel kostet der Umbau an der Kurt-Pchalek-Straße?

Die Baukosten werden derzeit mit rund 6,7 Millionen Euro beziffert. Die BWB erhält Fördermittel vom Freistaat Sachsen in Höhe von etwa 1 Million Euro sowie ein Ergänzungsdarlehen über 2,7 Millionen Euro. Auch 800.000 Euro aus dem Städtebauförderprogramm sind eingeplant, wovon ein Drittel die Stadt Bautzen übernehmen müsste.

„Einziger Wermutstropfen ist, dass die Belegung auf 15 Jahre gebunden ist für Leute, die eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten“, erklärte Kirsten Schönherr. Dadurch könne die BWB zunächst maximal 6,80 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche als Miete einnehmen.

Wann wird an der Kurt-Pchalek-Straße gebaut?

Beginnen sollen die Arbeiten im Herbst 2024. Fertiggestellt werden soll alles bis zum Frühjahr 2027. „Wir müssen dieses Jahr beginnen, denn wir hängen bereits jetzt in der Bauleitplanung hinterher“, sagte Kirsten Schönherr. „Deswegen brauchen wir auch spätestens im März einen Beschluss des Stadtrats. Dieser ist nötig, sonst können wir nicht den Architekten beauftragen.“

Was passiert mit dem Jugendclub „Kurti“?

Stadtrat Jonas Löschau (Grüne) erkundigte sich nach dem Jugendclub „Kurti“, der sich in Haus Nummer 20 befindet und der mit der Sanierung ausziehen muss. „Ich möchte dafür werben, dass man das Jahr auch nutzt für Gespräche mit den Jugendlichen, die den Jugendclub gerade wieder aktiv aufbauen“, sagte er.

Dies bestätigte Oberbürgermeister Karsten Vogt (CDU), der sich vor Kurzem vor Ort ein Bild davon gemacht hat. „Dort hat sich jetzt wieder ein Team gefunden, das sich jeden Sonnabend trifft“, sagte er. „Sie haben einen Plan und bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen wollen.“ Daher müsste man definitiv ein anderes Objekt für den Jugendclub finden.

Immerhin handele es sich beim „Kurti“ um den ersten und einzigen selbst verwalteten Jugendclub in einer sächsischen Stadt, erklärte der OB. Man könne aber noch nicht sagen, wo sich dessen Domizil künftig befinden werde.

Wie lange soll das Städtebauprogramm laufen?

Alle Einzelmaßnahmen, die innerhalb der Städtebauförderung umgesetzt werden, müssen bis 2027 fertiggestellt und die Gesamtmaßnahme bis 2028 abgeschlossen sein. Das sei sportlich, bestätigte auch der OB. Bereits jetzt musste die Stadt Fördermittel zurückzahlen, weil zwischen 2019 und 2023 keine Projekte umgesetzt wurden. Das soll sich nicht wiederholen.

Doch die Stadtverwaltung muss sich auch mit anderen umfangreichen Projekten beschäftigen. Sollte es Fördermittel dafür geben, steht im zweiten Halbjahr 2024 die Spreequerung wieder auf der Agenda. Auch die Turnhalle an der Dr.-Salvador-Allende-Oberschule soll zeitnah abgerissen und neu gebaut werden.