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Neue Bücherzelle in Niedergurig

In dem Malschwitzer Ortsteil können jetzt nach Belieben Bücher getauscht werden. Das Angebot ist ein von langer Hand geplantes Gemeinschaftswerk.

Von Franziska Springer
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Freuen sich über die neue Bücherzelle in Niedergurig: Ute Gregor (l.) und Petra Eckert.
Freuen sich über die neue Bücherzelle in Niedergurig: Ute Gregor (l.) und Petra Eckert. © SZ/Uwe Soeder

Niedergurig. Die Rieseneiche begrüßt den Besucher von Niedergurig schon von Weitem. Aber etwas ist anders: Neuerdings winkt das Wahrzeichen des Ortes nicht nur von seinem eigentlichen Standort in den Teichen, sondern als naturgetreues Abbild auch von der Einfahrt zum Rittergut.

Dort schmückt es die Wand der neuen Bücherzelle, die am vergangenen Sonnabend eingeweiht wurde. Herbeigeschafft und gestaltet haben die Mitglieder des Niederguriger Ortschaftsrates den Büchertausch, der außer auf der Begeisterung fürs Lesen auch auf Vertrauen basiert: "Die Regel ist: Nimm ein Buch raus, leg' drei hinein", erklärt Ortsvorsteher Bruno Schumpp. Kontrolliert werde das zwar nicht. Dennoch sei die Auswahl, so hat Schumpp beobachtet, trotz schon jetzt regen Tauschhandels gar nicht mal schlecht.

Zehn Jahre vergingen für die Planung

Bereits vor zehn Jahren hatte Ortschaftsrätin Katja Lorenz die Errichtung einer Bücherzelle in dem Malschwitzer Ortsteil ins Auge gefasst. Noch eher, erzählt man sich im Ort, habe es sogar an derselben Stelle eine Art Bibliothek gegeben. 2018 schließlich schickte der Ortschaftsrat die Anfrage nach einer funktionslosen Telefonzelle an die Telekom. Für 450 Euro wechselte eine ausgediente Zelle dann den Besitzer und kam von Berlin nach Niedergurig. 

Dort beherbergte Tino Gregor sie für zwei Monate im heimischen Garten. In dieser Zeit erhielt sie in gemeinschaftlicher Arbeit der Niederguriger einen grün-roten Anstrich, eine Solarzelle zur nächtlichen Beleuchtung und Regale zur Aufbewahrung der Bücher.  Abdrucke von Fotos und Postkarten historischer Niederguriger Gebäude schmücken die Außenwände. Die Gemeindeverwaltung genehmigte das Aufstellen der Bücherzelle auf gemeindeeigenem Grund und steuerte außerdem das Fundament bei.

In Obhut nahm die Zelle Petra Eckert, eine Lehrerin im Ruhestand. Sie, verrät Bruno Schumpp, freue sich schon sehr auf die neue Aufgabe. Die schließlich nicht nur daraus bestehe, gute von schlechten Schmökern zu unterscheiden, sondern auch darin, dafür zu sorgen, dass "sich das Ganze nicht in eine Altstoffsammlung verwandelt".

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