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Bautzener Bäcker backt für die Ukraine

Blau-gelbe Pfannkuchen und Donuts gibt es ab Donnerstag bei der Bäckerei Jeremias zu kaufen. Der Erlös geht an die Ukraine.

Von Theresa Hellwig
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Blau-gelb verzierte Donuts und Pfannkuchen werden ab Donnerstag beim Bäcker Jeremias verkauft. Das erste Blech, das Betriebsleiter Martin Reck hier zeigt, ging bereits am Dienstag über die Ladentheke. Den Erlös spendet die Bäckerei in die Ukraine.
Blau-gelb verzierte Donuts und Pfannkuchen werden ab Donnerstag beim Bäcker Jeremias verkauft. Das erste Blech, das Betriebsleiter Martin Reck hier zeigt, ging bereits am Dienstag über die Ladentheke. Den Erlös spendet die Bäckerei in die Ukraine. © Archivfoto: Steffen Unger

Bautzen. Es herrscht reger Betrieb in der Bäckerei Jeremias in Bautzen an diesem Morgen. Probehalber stellt Roland Jeremias schon einmal ein erstes Blech der Ukraine-Pfannkuchen und -Donuts in die Auslage. Nur wenige Minuten später bestellt eine erste Kundin gleich zwei Stück.

Eigentlich startet die Hilfsaktion des Bautzener Bäckers aber erst am Donnerstag. Für 1,50 Euro gibt es dann das Gebäck in den Farben der ukrainischen Flagge zu kaufen. Verziert sind die Pfannkuchen und Donuts mit blauen und gelben Zuckerperlen. „Wir wollten sie erst blau-gelb glasieren, aber die Zuckerperlen ließen sich leichter händeln“, sagt Roland Jeremias.

Der Erlös der Gebäckteile soll direkt an ein Ukraine-Spendenkonto gehen. An allen vier Jeremias-Standorten – also in der Bautzener Seminarstraße, in der Filiale in Radibor, im Stammgeschäft in Großdubrau und im Edeka-Markt in Großdubrau – sollen die Teilchen dann in der Auslage liegen.

Aktion läuft von Donnerstag bis zum 19. März

Laufen soll die Aktion erst einmal bis zum 19. März. „Wenn es gut läuft, verlängern wir“, sagt Roland Jeremias. Er hoffe, auf eine Spendensumme von etwa 3.000 Euro zu kommen. „Das wären dann etwa 2.000 Pfannkuchen.“ Ob dafür Sonderschichten eingelegt werden müssen? „Wir hoffen, das nebenher zu schaffen“, so Roland Jeremias. Wenn die Aktion gut anlaufe, werde sie danach vielleicht auch noch verlängert.

„Wir hatten die Idee gemeinsam“, sagt der Bäckermeister – und meint sich und den Betriebsleiter Martin Reck. „Angesichts der Lage in der Ukraine wollten wir etwas tun“, so Roland Jeremias. Und Martin Reck ergänzt: „Wir haben uns gefragt, wie wir helfen können – und für uns geht das am besten über Backen.“ Deshalb habe die Bäckerei auch schon zwei Busse mit Geflüchteten aus der Ukraine, die in Bautzen Halt machten, mit Brötchen versorgt. „Die Leute hatten seit der ukrainischen Grenze nichts mehr gegessen“, erinnert sich Martin Reck an einen der Busse. „Wenn es Anfragen in diese Richtung gibt, versuchen wir, alles möglich zu machen“, sagt Roland Jeremias.

Andere Bäcker starten ähnliche Aktionen

Doch die Brötchen-Spenden reichten der Bäckerei nicht. „Was definitiv immer gebraucht wird, sind Geldspenden“, ist Roland Jeremias überzeugt. So entstand die Idee, die Pfannkuchen zu verkaufen.

Im Netz kursieren seit ein paar Tagen Bilder von ähnlichen Aktionen aus anderen Regionen. Die seien aber nicht der Anstifter gewesen. „Wir sind selber auf die Idee gekommen – und haben darüber in der Bäckerei gesprochen“, erinnert sich Roland Jeremias. „Am Abend dann hat mir eine Kollegin das Bild aus den sozialen Medien geschickt.“

Von ihrer Idee will sich die Bäckerei dadurch aber nicht abbringen lassen. „In der Region kenne ich noch keine ähnliche Aktion“, sagt Roland Jeremias. Er hoffe jetzt auf eine große Nachfrage – und eine entsprechend hohe Spendensumme.