SZ + Bautzen
Merken

Fischereihof Kleinholscha: Richtfest am neuen Seminargebäude

Mehr Betten, mehr Platz für Seminare: Der Neubau auf dem Fischereihof Kleinholscha steht. Wann im erweiterten Umweltbildungszentrum die ersten Gäste begrüßt werden.

Von Uwe Menschner
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Richtfest fürs neue Seminargebäude auf dem Fischereihof Kleinholscha: Angelika Schröter, Geschäftsführerin der Naturschutzstation Neschwitz, und Architekt Olaf Reiter stoßen mit einem Glas Sekt auf das weitere Gelingen des Vorhabens an.
Richtfest fürs neue Seminargebäude auf dem Fischereihof Kleinholscha: Angelika Schröter, Geschäftsführerin der Naturschutzstation Neschwitz, und Architekt Olaf Reiter stoßen mit einem Glas Sekt auf das weitere Gelingen des Vorhabens an. © Uwe Menschner

Neschwitz. Wo gebaut wird, gibt es auch immer etwas zu feiern. „Das Schöne am Hausbau ist ja, dass man nicht nur die Fertigstellung, sondern auch die verschiedenen Etappen feiert“, sagte die für Kreisentwicklung zuständige Beigeordnete des Bautzener Landrates, Dr. Romy Reinisch, am vergangenen Freitag, dem 8. Dezember 2023, im Neschwitzer Ortsteil Kleinholscha.

Dort wurde an diesem Tag das Richtfest für den Neubau des Seminargebäudes am Fischereihof gefeiert. „Der Rohbau an dem neuen Gebäude ist zu 95 Prozent abgeschlossen, der Holzbau zu etwa 50 Prozent“, erklärte Olaf Reiter, Geschäftsführer des gleichnamigen Architekturbüros aus Dresden, welches das Neubauprojekt federführend betreut.

So soll das neue Seminargebäude des Fischeihofes Kleinholscha nach Fertigstellung aussehen.
So soll das neue Seminargebäude des Fischeihofes Kleinholscha nach Fertigstellung aussehen. © Visualisierung: Reiter Architekten

Letzteres muss besonders hervorgehoben werden, spielt doch die ressourcenschonende Bauweise aus nachwachsenden Baustoffen eine wichtige Rolle für das Selbstverständnis des Bauträgers, der Naturschutzstation Neschwitz. Im Gegensatz zu seinem Vorgängerbau handelt es sich bei dem neuen Seminargebäude um einen „mit Lehm verputzten Holz-Rahmenbau mit Einblasdämmung“, wie Olaf Reiter erklärt. Diese Methode eigne sich für natürliche Dämmstoffe wie Holzfasern oder Zellulose und gelte als ebenso umweltfreundlich wie kostengünstig.

Neubau finanziert mit Braunkohle-Strukturmitteln

Die Naturschutzstation Neschwitz, deren Hauptsitz sich in einem der Pavillons im Park des Barockschlosses befindet, nutzt den nahe gelegenen Fischereihof für ihre Freizeit- und Umweltbildungsangebote sowie als Stützpunkt für die landschaftspflegerischen Aktivitäten. Besonders hinsichtlich der Übernachtungsplätze stießen die vorhandenen Kapazitäten schon seit Längerem an ihre Grenzen, wie Geschäftsführerin Angelika Schröter bereits zu einem früheren Zeitpunkt gegenüber Sächsische.de sagte.

Und so wurden ab 2020 Pläne für die Erweiterung geschmiedet und zur Begutachtung bei der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung (SAS) eingereicht, deren Votum für die Vergabe von Braunkohle-Strukturmitteln mit maßgeblich ist. „Ich selber durfte das Projekt von diesem Zeitpunkt an begleiten“, sagt Beigeordnete Romy Reinisch, die 2022 von der SAS ins Landratsamt Bautzen gewechselt war. Umso mehr freue sie sich, „wie hier der Strukturwandel sichtbar wird“.

Ab September 2024 mehr Platz für Seminare

Noch vor dem neuen Seminargebäude entstand etwas außerhalb des bisherigen Fischereihof-Geländes eine Kalthalle, in der künftig die praktischen Tätigkeiten stattfinden und die Technik untergestellt wird. In ihr finden sich Teile des alten Seminargebäudes wieder: „Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops mit der TU Dresden wurden beim Abriss wiederverwendbare Teile wie Dämmung, Fenster, Türen, Holzdielen und Leuchten geborgen und in die Halle eingebaut“, erklärt Romy Reinisch.

In dieser Halle wurden Materialien aus dem abgerissenen Seminargebäude des Fischereihofes Kleinholscha wiederverwendet.
In dieser Halle wurden Materialien aus dem abgerissenen Seminargebäude des Fischereihofes Kleinholscha wiederverwendet. © Archivfoto: Uwe Menschner

Das neue Seminarhaus soll sich bis zum Jahresende mit geschlossener Außenhülle präsentieren. Die Neugestaltung der Außenanlage ist ab Mai 2024 vorgesehen. Dann wird wahrscheinlich auch schon der Laubengang als bauliches „Sahnehäubchen“ sichtbar sein, auf dem sich die Seminarteilnehmer und Übernachtungsgäste in den Pausen und nach Feierabend treffen und austauschen können.

Die Nutzung soll ab September 2024 möglich sein. „Dann stehen statt bisher 20 insgesamt 30 Plätze in zwei Schlafräumen zur Verfügung. Auch der Seminarraum wird doppelt so groß sein wie zuvor und kann von zwei Gruppen gleichzeitig genutzt werden“, sagt Geschäftsführerin Angelika Schröter. Doch zuvor wird sicher noch ein ordentliches Einweihungsfest stattfinden – denn wo gebaut wird, gibt es auch immer etwas zu feiern.