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Saatgut tauschen für die Artenvielfalt

In Wartha und Kreba-Neudorf kann man noch bis zum 20. Februar Saatgut tauschen - und damit die Sortenvielfalt in der Region unterstützen.

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Der Tausch von Saatgut hilft dem Erhalt von Sortenvielfalt in der Region.
Der Tausch von Saatgut hilft dem Erhalt von Sortenvielfalt in der Region. © ronaldbonss.com

Malschwitz. Noch bis zum 20. Februar kann an zwei Standorten im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Saatgut getauscht werden. Am Haus der Tausend Teiche im Malschwitzer Ortsteil Wartha und auf dem Bauernhof Ladusch in Kreba-Neudorf wurden dafür orangefarbene Kisten mit Saatgut aufgestellt.

„Auf unsere jährlich im Biosphärenreservat stattfindende Saatgut-Tauschbörse wollten wir in diesem Jahr nicht noch einmal verzichten. Daher haben wir in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. (VEN) die Saatgut-Tauschkisten aufgestellt. So gelingt der Saatguttausch auch mit dem notwendigen Abstand“, berichtet Susanne Bärisch von der Biosphärenreservatsverwaltung in Wartha.

Über die orangenen Kisten vor dem Haus der Tausend Teiche kann man Saatgut tauschen.
Über die orangenen Kisten vor dem Haus der Tausend Teiche kann man Saatgut tauschen. © Meike Biskop

Durch den Saatguttausch könne ein wichtiger Beitrag zur Pflanzenvielfalt in den Gärten der Region geleistet werden. Dafür gibt es ein paar Regeln zu beachten: Wenn etwas aus der Kiste herausgenommen wird, sollte auch etwas hineingeben werden. Das kann in Form von eigenem, samenfesten Saatgut oder durch eine Spende an den VEN e.V. geschehen. Dabei sollten mitgebrachte Saatguttütchen unbedingt beschriftet werden, mindestens mit dem Sortennamen und gerne auch mit Eigenschaften und wichtigen Anbauhinweisen.

"Die eigene Saatgutgewinnung und der Saatguttausch waren einst gang und gäbe", teilt Christina Schmidt vom Biosphärenreservat mit. Gärtnereien oder Landwirte entwickelten durch stetige Auslese samenfeste Sorten mit den für sie günstigsten Eigenschaften. Nach und nach entstanden so an die jeweilige Region angepasste Nutzpflanzen und eine riesige Sortenvielfalt. Weil heute viele Menschen auf Saatgut aus dem Handel vertrauten und dieses jährlich neu einkaufen, seien inzwischen bis zu 90 Prozent der bewährten samenfesten Sorten verschwunden.

„Umso mehr ist es an der Zeit, diese Verantwortung wieder in unsere Hände zu nehmen und eigenes, regionales Saatgut zu kultivieren“, so Karin Hennig von der Regionalgruppe Lausitz/Ostsachsen des VEN e.V. (SZ)

Die Saatgut-Tauschkisten sind an folgenden Standorten frei zugänglich:

  • Haus der Tausend Teiche, Warthaer Dorfstraße 29, 02694 Malschwitz OT Wartha, täglich 9 bis 17 Uhr
  • Bauernhof Ladusch, Nieskyer Straße 26, 02906 Kreba-Neudorf, Di bis Fr 9 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 12 Uhr