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Behörden wollen Bach freilegen

Stadt und AZV wollen die Verrohrung beibehalten. Obere und Untere Wasserbehörde sehen das jedoch anders.

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© Dietmar Thomas

Von Eric Mittmann

Hartha. Die Sanierung des Flemmingener Baches und die Entflechtung zwischen Bach- und Abwasserleitung beschäftigen Hartha und den Abwasserzweckverband Untere Zschopau (AZV) bereits seit Jahren. 2019 soll dazu ein neuer Mischwasserkanal in der Annenstraße verlegt werden und somit künftig kein Straßenkanal mehr in das Gewässer führen. Die Sanierung erfordert jedoch auch, dass alle Anschlusskanäle ausgebunden werden, die zwischen Pestalozzistraße und Dresdener Straße direkt in das Gewässer münden. Parallel sollen die Rohre, durch die der Bach aktuell fließt, erneuert werden. So lautet zumindest der bisherige Plan.

Denn wie die von den Arbeiten direkt betroffenen Anwohner nun erfahren haben, vertreten sowohl die Untere als auch die Obere Wasserbehörde die Auffassung, dass der Flemmingener Bach nicht verrohrt werden darf. „Die Behörden wollen den Bach so weit wie möglich wieder in seinen Naturzustand zurückführen“, sagt Jürgen Bernhardt. Er und seine Frau wohnen in der Annenstraße 17, die direkt über dem Gewässer steht. „Die Möglichkeit besteht also, dass der Bach von der Pestalozzi-Straße bis zu unserem Haus freigelegt wird“, so Bernhardt.

Dies sei jedoch eher unwahrscheinlich. Auch das für das Projekt zuständige Planungsbüro erklärte bereits, dass es sich darum bemühen werde, eine Genehmigung für die Verrohrung zu bekommen. Diese sei bei zwingenden Gründen möglich. Ein Verweis auf die private Nutzung der betroffenen Flächen allein werde jedoch nicht ausreichen, heißt es in dem Schreiben an die Anwohner.

Stadt und AZV wurden von den Behörden zunächst mit einer Variantenuntersuchung beauftragt. „Diese werden wir nun durchführen und uns dann weiter mit den Behörden abstimmen“, erklärte Rainer Müller, Leiter für Investitionen und Technik beim AZV. Dieser ist laut Ronald Fischer, Bau- und Ordnungsamtsleiter in Hartha, federführend in der Angelegenheit. Gleichzeitig ergänzte er, dass nun alle Varianten geprüft werden. „Wir sind dort im permanenten Gespräch und setzen die Betroffenen auch weiterhin regelmäßig in Kenntnis.“