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„Bei der Strömung muss man aufpassen“

Meistens warnen die Lebensretter vorm Schwimmen in der Elbe. Jetzt laden sie ein, im Fluss zu baden. Wie das zusammenpasst, erklärt Strehlas DLRG-Chefin.

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© SZ-Archiv/Alexander Schröter

Von Eric Weser

Strehla. Mutige und Kreative sind gefragt beim Strehlaer Elbeschwimmen. Zum jährlichen Badevergnügen zwischen Fähre und Nixstein werden neben vielen Zuschauern diesmal wieder mehr als 100 Teilnehmer in teils ausgefallenen Kostüme erwartet. Die SZ hat mit Madlen Güldner von der Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) über die Sicherheitsvorkehrungen für den Schwimmspaß gesprochen.

Madlen Güldner
Madlen Güldner © Daniel Förster

Frau Güldner, normalerweise warnt die DLRG vorm Schwimmen in der Elbe. Jetzt lädt Sie dazu ein. Ist das nicht ein Widerspruch?

Nein. Man muss immer sehen, um welchen Elbabschnitt es geht. Unserer ist bei Weitem nicht so gefährlich wie andere. Und wir richten das Elbschwimmen ja gerade deshalb aus, weil wir es absichern können. So wollen wir den Leuten ermöglichen, das Gefühl zu bekommen, wie es ist, in der Elbe zu baden.

Schwimmen Sie selbst mit?

Diesmal leider nicht. Aber bisher bin ich immer mit dabei gewesen.

Was ist das für ein Gefühl, wenn man im Fluss schwimmt?

Es ist schön. Aber ich muss auch zugeben: Es ist nicht ganz so leicht. Man muss schon ein geübter Schwimmer sein. Das gilt übrigens auch für die, die bei unserem Elbschwimmen mit ihren Spaßflößen oder -booten unterwegs an den Start gehen. Man ist ja nicht davor gefeit, zu kentern.

Was macht das Schwimmen in der Elbe so schwierig?

Die Strömung treibt einen ein bisschen in die Fahrtrinne. Da muss man aufpassen. Es braucht dann schon einiges an Kraft, um von dort aus wieder an Land zu kommen.

Wer gesundheitliche Probleme hat, sollte also nicht an den Start gehen?

Wir empfehlen die Teilnahme am Elbeschwimmen prinzipiell nur gesunden und fitten Menschen.

Sie haben eingangs vom Absichern gesprochen. Was für Vorkehrungen haben Sie getroffen?

Vom Schifffahrtsamt haben wir die Auflage, vier Boote mit je drei Mann Besatzung bereitzustellen. Sollten Teilnehmer erschöpft sein, können sie sich von der Besatzung aufs Boot ziehen lassen. Zusätzlich werden sechs weitere Rettungsschwimmer zu Wasser und an Land aufpassen. Und dann haben wir dieses Jahr wieder ein Hovercraft von der DLRG aus Halle zu Gast, das diesmal im Wasser unterwegs sein soll.

Wieso soll? Ist das noch nicht sicher?

Doch schon, aber ob das Elbeschwimmen stattfindet, muss immer kurzfristig anhand von Wetterlage und Wasserstand entschieden werden. Der Pegel mit derzeit um die 1,8 Meter passt. Aber wenn es stürmisch sein sollte oder die Strömung zu stark, dann wollen wir das natürlich niemandem zumuten.

Die Veranstaltung findet im 25. Jahr statt. Musste eigentlich schon jemals jemand gerettet werden?

Zum Glück nicht. Ich hoffe, das bleibt auch diesmal so.

Das Strehlaer Elbeschwimmen startet am Sonntag, 21. August, 14 Uhr an der Strehlaer Elbfähre. Die Teilnahme ist kostenfrei für jedermann nach einer Anmeldung vor Ort möglich. Je nach Schwimmdauer dauert das Spektakel im Wasser etwa zwei Stunden. Am Zielpunkt Nixstein sind Duschmöglichkeiten eingerichtet. Die Veranstaltung wird von der Stadt und der Feuerwehr mit organisiert.