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Bei Matheolympiade verrechnet

Das Team der Gersdorfer Grundschule war beim Rechenwettbewerb das beste. Das stellte sich erst jetzt heraus.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Jubel in der Gersdorfer Grundschule. Die Teilnehmer der Kreismathematik-olympiade bekamen den Siegerpokal für die Schule mit dem besten Ergebnis nachgereicht. Anfang März hatte eine Jury ermittelt, dass die vier Vertreter der Leisniger Grundschule das beste Ergebnis ablieferten. Doch auch Mathematiker können sich verrechnen. Das bemerkte Schulleiter Jörg Keul, als in einer Mail noch einmal alle Ergebnisse veröffentlicht wurden. Und er sollte Recht behalten.

„Ich habe einfach die Punktzahlen noch einmal zusammengerechnet und bemerkte, dass etwas nicht stimmt“, so Jörg Keul. Er informierte den zuständigen Verantwortlichen und der bestätigte, dass sich da ein Fehler eingeschlichen hat. Weil die Leisniger Grundschule ihren Pokal nur schweren Herzens abgab, bekam sie dafür einen kleineren für den zweiten Platz. Die anderen Ergebnisse wurden noch einmal überprüft. An ihnen ändert sich nichts.

Die Gersdorfer Schule wurden von den Drittklässlern Ludger Kunze und Lea Fischer sowie von den Viertklässlern Leonie Mehnert und Lina Forbriger vertreten. Leonie Mehnert, die die meisten Punkte bei den Viertklässlern hatte, wird die Region am 27. April bei der Mathe-Olympiade der Stufe drei in Chemnitz vertreten.

„Leonie ist ein richtiges Mathe-Ass. Sie belegte nicht nur den ersten Platz beim Regionalausscheid, sondern wurde beim Känguru-Ausscheid, an dem sich die Schule schon seit etwa 15 Jahren beteiligt, besonders geehrt“, sagte Jörg Keul. Leonies Leistung sei besonders einzuschätzen, weil sie früher eingeschult wurde und somit die jüngste Schülerin der Klasse ist. „Sie geht die Lösung der Aufgaben sehr ruhig an und kostet die Zeit aus, die ihr zur Verfügung steht, um alles noch einmal zu überprüfen. Leonie arbeitet sehr konzentriert und lässt sich nicht ablenken“, so der Schulleiter. Leonie bereitet vor allem das Lösen von Knobelaufgaben viel Freude.

Warten auf Bescheid vom Kultusministerium

Das Ergebnis des Regionalausscheides macht den Schulleiter und Mathematiklehrer der dritten und vierten Klasse stolz. „In den letzten Jahren hat unsere Schulmannschaft immer sehr gut abgeschnitten“, sagte Jörg Keul. Im Förderunterricht kümmert er sich nicht nur um Schüler, denen das Rechnen schwerfällt, sondern fördert auch diejenigen, die besonders leistungsstark sind. „Diese Schüler haben es verdient, intensiv auf die Mathematikolympiade vorbereitet zu werden. Ihnen werden gehobene Anforderungen gestellt“, so der Schulleiter.

Er ist nicht nur ein Förderer der Schüler. Keul hat mit den Kollegen, den Eltern und mit Zustimmung der Stadträte einen Weg gefunden, um die Schule im Dorf zu erhalten. Ab September soll das pädagogische Konzept des jahrgangsübergreifenden Unterrichts für die Schüler der ersten Klasse eingeführt werden. Zurzeit warten die Pädagogen noch auf den Bescheid vom Kultusministerium. „Wir haben alle Unterlagen, die von uns gefordert wurden, bei der Bildungsagentur Chemnitz und dem Sächsischen Bildungsinstitut, das uns bei der Umstrukturierung unterstützt, eingereicht. Während die Schüler der zweiten bis vierten Klasse in den kommenden Schuljahren noch nach bisherigen Methoden unterrichtet werden, soll in der ersten Klasse mit der Umsetzung des neuen Konzeptes begonnen werden. Die erste Klasse übernimmt Lehrerin Karin Helbig. Um sich auf die besonderen Anforderungen vorzubereiten, besucht sie Weiterbildungen. „Wir fangen aber nicht bei null an. Viele Methoden, die für den jahrgangsübergreifenden Unterricht notwendig sind, werden schon jetzt bei Projekten oder in der fächerübergreifenden Unterrichtswoche praktiziert“, sagte Jörg Keul. So beschäftigen sich die Gersdorfer Grundschüler sowie die Kindergartenkinder in der nächsten Woche mit Tieren. Was sie alles erfahren und gelernt haben, stellen sie zum Tag der offenen Tür am 30. April vor. „Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindereinrichtung hat bei uns schon eine sehr lange Tradition“, sagte Jörg Keul.