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Bequemer umsteigen in Bad Schandau

13 Monate hat der Umbau des Platzes vorm Bahnhof gedauert. Die neue Übergangsstelle soll mehr Fahrgäste locken.

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Von Lars Kühl

Die Übergangsstelle zwischen Bus und Bahn am Bahnhof Bad Schandau wurde gestern übergeben. Neben einem Busbahnhof mit zwei Ankunfts- und fünf Abfahrtshaltestellen entstanden für Pendler auch 124Park&Ride-Plätze. Kostenfrei, wie Andreas Eggert (parteilos), Bürgermeister von Bad Schandau, noch einmal betonte. Für Kurzzeitparker gibt es darüber hinaus zwölf Stellflächen, maximal eine Stunde darf man hier mit Parkuhr stehen. Für Behinderte wurden vier separate Stellplätze eingerichtet. Auch an die Fahrradfahrer und Mopedfahrer wurde gedacht. 43überdachte Plätze stehen für die Zweiräder zur Verfügung.

Weitere Neuerungen (siehe unten) machen das Umsteigen nun einfacher, bequemer und ein Stück weit auch angenehmer. Für die Zufahrt zum Bahnhof bauten die Stadt und das Straßenbauamt Meißen-Dresden gemeinsam einen Kreisverkehr, der bereits seit Sommer fertig ist. Nicht nur Eggert ist, stellvertretend für viele Bad Schandauer, mit dem Ergebnis zufrieden. Die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes sei nach den heutigen Bedürfnissen erfolgt. Somit sei auch die relativ hohe Summe von 2,3Millionen Euro an reinen Baukosten zu erklären.

Die Finanzierung sei größtenteils aus Mitteln für den öffentlichen Personennahverkehr erfolgt. Planer Ulrich Karsch betonte noch einmal, dass die veranschlagte Summe während der Bauphase nicht überschritten wurde.

Bis die Gestaltung aber im Oktober vorigen Jahres tatsächlich beginnen konnte, gab es ein zähes Ringen um die Zusage der Fördergelder. Der Stadtrat von Bad Schandau hatte frühzeitig signalisiert, sich für den Bau der Übergangsstelle stark zu machen. 2006 gab es bereits eine Vorplanung. Ein Jahr später wurde das Ingenieurbüro Karsch konkret. Doch die Mittel wurden jahrelang immer an andere Projekte vergeben.

2010 war es dann soweit. Im Mai wurden auf dem Platz vor dem Bad Schandauer Bahnhof einige Häuser abgerissen. Im Oktober rollten die ersten Bagger an. Dann ging es für ein so großes Bauvorhaben zügig voran. In 13Monaten wurde die Übergangsstelle fertiggestellt.

Mit dem Bau ist die Umgestaltung des Areals allerdings noch nicht abgeschlossen. Nach dem Winter werden die angelegten Grünanlagen endlich in voller Blüte stehen. Außerdem soll das Angebot zum Ausleihen von Elektrofahrrädern ausgeweitet werden. Bürgermeister Eggert möchte zudem eine Stromtankstelle für Elektroautos und E-Bikes installieren.

Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Oberelbe, und Landrat Michael Geisler (CDU) hoffen, dass nun mehr Fahrgäste von und nach Bad Schandau mit dem Bus oder der Bahn fahren. Der Bau anderer Übergangsstellen hätte gezeigt, dass danach in der Regel die Fahrgastzahlen steigen.