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Berühmter Görlitzer Physiker ist tot

Nobelpreisträger Hans Georg Dehmelt ist am 7. März gestorben. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in den USA, kam aber immer wieder in die Heimat zurück.

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© Holger Hollemann/dpa

Görlitz. Hans Georg Dehmelt ist tot. Am 7. März starb der einzige Görlitzer unter den schlesischen Nobelpreisträgern in den USA, deren Staatsbürgerschaft er seit 1961 trug.

Hans Georg Dehmelt.
Hans Georg Dehmelt.

Dehmelt wurde am 9. September 1922 in Görlitz geboren und war hier Kind. Er studierte in Breslau und Göttingen, kam im Zweiten Weltkrieg in amerikanische Gefangenschaft, promovierte 1950, lehrte und forschte in Durham und Seattle, wurde Professor. Immer wieder zog es ihn dennoch in seine deutsche Heimat, vor allem zur Humboldt-Stiftung.

Hans Georg Dehmelt war physikalischer Grundlagenforscher. Gemeinsam mit Wolfgang Paul widmete er sich der Entwicklung extrem präziser Messverfahren in Atomhüllen und der Untersuchung geladener Teilchen in Atomen. Seine Studien legten entscheidende Grundlagen für die modernen Atom-Uhren. Dafür gab es 1989 den Nobelpreis für Physik und bis dahin noch zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, Ehrendoktorwürden und weitere Preise.

Der berühmte Physiker heiratete 1989 die Ärztin und Physikerin Diana Dundore. Aus der ersten Ehe mit der früh gestorbenen Irmgard Lassow stammt sein Sohn Gerd. Sonst wurde von seinem Privatleben nur wenig bekannt. In seiner eng bemessenen Freizeit wanderte er gern in Bergen, las und hörte klassische Musik. (SZ/rs)