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Hundesbesitzerin meldet sich

Ein kleiner Hund wurde grausam gequält. Sogar eine Belohnung wurde ausgesetzt. Nun nimmt der Fall eine ungeahnte Wende.

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© Tierheim

Annechristin Bonß

Dresden. Lange mussten die Mitarbeiter im städtischen Tierheim nicht suchen. Die Besitzerin des kleinen Yorkshire Terriers, der am 13. April grausam zugerichtet in Niedersedlitz gefunden wurde, hat sich gemeldet. Am Montag wurde der Fall bekannt. Einen Tag später sprach eine Frau im Tierheim Stetzsch vor. Dort konnte geklärt werden, dass es ihr Tier ist. Die Besitzerin durfte den Hund unter Auflagen, deren Einhaltung das Veterinäramt überprüft, mitnehmen.

Die Frau gab an, dass ihr der Hund entlaufen sei. Der Fall hatte über die Grenzen Dresdens hinaus für Entsetzen gesorgt. Auch Deutschlands größte Tierrechtsorganisation Peta hatte sich eingeschaltet und für Hinweise auf den Tierquäler eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Der Yorkshire Terrier wurde in einer Plastiktüte ausgesetzt (die SZ berichtete). Unbekannte Täter hatten ihm Kabelbinder um den Hals gewickelt. Der Gesamtzustand des Terriers war schockierend, das Fell vollkommen verfilzt, teilte die Stadt am Montag mit. Dem kleinen Hund mussten alle Zähne gezogen werden. Außerdem litt er bei der Untersuchung unter starken Schmerzen. Das muss der Tierhalter bemerkt haben, sind sich die Mitarbeiter der Stadt sicher. Am Dienstag hatte sich das Tier schon wieder ein wenig erholt. Der Terrier bekommt nun Nassfutter, das er auch ohne Zähne fressen kann. „Der Hundehalter hätte sich schon rechtzeitig Hilfe bei einem Tierschutzverein holen müssen. So wäre dem Hund viel Leid erspart geblieben“, sagt Judith Pein im Namen von Peta.

Demnach sei das Aussetzen von Tieren verboten und erfülle den Straftatbestand der Tierquälerei. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Auch die Leser der SZ sind entsetzt über den Vorfall. Viele diskutieren auf der Facebook-Seite. „Wie traurig ist das denn, wer bringt sowas über’s Herz“, schreibt etwa Beatrice Schneider. „Wie kann man so was machen, unglaublich. Wenn man sich ein Tier anschafft, dann muss man für das Tier von Anfang bis Ende aufkommen und für das Tier da sein“, meint Ursula Brachtl. „Hoffe, der Kleine hat jetzt einen schönen Lebensabend“, schreibt Marcel Fischer Kauffenstein.

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, der Hund sei am Montag gefunden worden. Das ausgesetzte Tier wurde jedoch bereits am 13. April entdeckt.