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Bessere Bedingungen für den Sport

Eine halbe Million Euro investiert die SG Wilthen in ein neues Vereinsheim. Während der Bauzeit gibt es Einschränkungen – nicht nur für die Sportler.

Von Katja Schäfer
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Bauarbeiten für ein neues Sportlerheim haben jetzt in Wilthen begonnen. Der Vorsitzende des Fußballvereins, Heiko Knoppik, freut sich auf mehr Platz, zusätzliche Umkleiden, moderne Duschen und Büroräume.
Bauarbeiten für ein neues Sportlerheim haben jetzt in Wilthen begonnen. Der Vorsitzende des Fußballvereins, Heiko Knoppik, freut sich auf mehr Platz, zusätzliche Umkleiden, moderne Duschen und Büroräume. © SZ/Uwe Soeder

Wilthen. Eng zusammenrücken müssen die rund 120 aktiven Wilthener Fußballer und auch die Gastmannschaften in den nächsten Monaten. Denn das alte Sportlerheim gibt es nicht mehr. Es wurde in den vergangenen Tagen abgerissen. Auf der dadurch frei gewordenen Fläche entsteht jetzt ein Neubau. Eine halbe Million Euro gibt die Sportgemeinschaft Wilthen dafür aus.

„Das bisher genutzte Gebäude war schon lange zu klein und außerdem alt geworden“, begründet Vorsitzender Heiko Knoppik die Investition. Wie er berichtet, war die Baracke undicht und fing schon an zu faulen. Kein Wunder. Schließlich stand sie nicht nur 28 Jahre auf dem Wilthener Sportplatz – sondern zuvor schon lange in der Partnerstadt Eppelheim in Baden-Württemberg. 1991 wurde sie dort „aussortiert“, auseinander genommen, in die Oberlausitz transportiert und auf dem Sportplatz am Ortsausgang von Wilthen in Richtung Tautewalde wieder aufgebaut. Wie lange sie vorher schon in Eppelheim genutzt wurde, weiß in Wilthen keiner so genau. Ganz klar ist hingegen, dass das Gebäude, das lediglich Platz für einen Vereinsraum bot, nicht mehr den aktuellen Ansprüchen des Fußballvereins gerecht wurde.

Im Neubau, der insgesamt rund 350 Quadratmeter umfasst, entstehen außer einem deutlich größeren Klubraum zwei große Umkleidekabinen und moderne Duschen. Er wird direkt neben dem vorhandenen Kabinengebäude, das zwar auch schon über 60 Jahre alt ist, aber durch seine massive Bauweise und einige Sanierungen eine Zukunft hat, errichtet und äußerlich mit ihm verbunden. Außerdem bekommt der Verein, der insgesamt rund 200 Mitglieder hat, mit dem Sportlerheim Verwaltungsräume. „Darin können unter anderem die umfangreichen Unterlagen bearbeitet und aufbewahrt werden, die an jedem Spieltag erstellt werden müssen“, sagt Heiko Knoppik.

Barrierefrei und mit Behinderten-WC

Der Neubau wird barrierefrei gestaltet und verfügt über ein Behinderten-WC. Das kann künftig auch von den Besuchern des Sportgeländes genutzt werden. Bei Heimspielen der SG Wilthen, die sechs Mannschaften hat und deren erste Männermannschaft in der Kreisliga spielt, kommen im Schnitt um die 100 Zuschauer.

Nachdem der erste Spatenstich für das neue Sportlerheim am vergangenen Freitag erfolgte, ist ein straffer Bauablauf geplant. „Bis Ende März wollen wir die Bodenplatte fertig haben. Ab Anfang April werden die Wände gemauert. Ende Mai soll Richtfest sein“, kündigt Michael Weiß an. Er ist Geschäftsführer der Firma Bauunternehmung Weiß aus Wilthens Nachbarort Neukirch, die den Auftrag für den Rohbau erhalten hat. Die Einweihung wird für Anfang des Winters angestrebt. „Ziel ist es, dass unsere diesjährige Weihnachtsfeier im neuen Vereinsheim stattfindet“, blickt Vorsitzender Heiko Knoppik voraus. Bis dahin müssen die Fußballer mit Einschränkungen leben. „Während der Bauphase werden sich auch mal zwei Mannschaften eine Kabine teilen“, äußert der Vereinsleiter. Auch Nicht-Fußballer sind betroffen. Denn das beliebte Hexenbrennen, das jedes Jahr viele Einwohner und Gäste der Stadt auf den Sportplatz zieht, muss diesmal ausfallen. „Wir bitten um Verständnis dafür, dass es während der Bauarbeiten nicht stattfinden kann und dass wir also auch kein Brennmaterial annehmen“, betont Heiko Knoppik.

Vier Fünftel kommen aus dem Fördertopf

Möglich wird dem Fußballverein die Investition in Höhe von 500 000 Euro, weil er aus dem Leader-Programm für die Entwicklung des ländlichen Raumes rund 400 000 Euro Fördermittel bekommt. „Das ist das größte Einzelobjekt in der jetzigen Förderperiode in Wilthen und zugleich eine der größten Einzelmaßnahmen in der Region“, ordnet Michael Herfort das Projekt ein. Der Wilthener Bürgermeister freut sich sehr darüber, dass nach dem Bau einer neuen Sporthalle und der Gestaltung moderner Außensportanlagen im Schulzentrum durch die Stadt jetzt ein Verein eine nächste große Maßnahme im Sportbereich umsetzt.

Die Leader-Fördermittel können nach Aussagen von Vereinschef Heiko Knoppik aber nur für das Gebäude und alles, was fest mit ihm verbunden ist, verwendet werden. Um das neue Sportlerheim auch ausstatten zu können – zum Beispiel mit Garderobenständern und Bänken – hat der Fußballverein jetzt einen Antrag auf Unterstützung durch die Ehrenamtsstiftung der Stadt Wilthen gestellt.

www.sg-wilthen.de