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Bierzelt, Technik, Fördermittel

Die Feuerwehr-Fördervereine von Oberoderwitz und Eibau wollen enger zusammenarbeiten – zu beiderseitigem Nutzen.

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Von Mario Sefrin

Als es am vergangenen Sonnabend in einer ehemaligen Bäckerei in Eibau gebrannt hat, da war es selbstverständlich, dass auch die Feuerwehr aus dem benachbarten Oberoderwitz bei der Bekämpfung des Feuers half. Mit 16 Leuten ist die Oberoderwitzer Ortsfeuerwehr im Einsatz gewesen, schreibt die Feuerwehr auf ihrer Internetseite zum Einsatz.

Die Vorsitzenden Daniel Schädlich – links zu sehen – aus Oderwitz und Martin Weigelt aus Eibau
Die Vorsitzenden Daniel Schädlich – links zu sehen – aus Oderwitz und Martin Weigelt aus Eibau © Feuerwehr

Viele Mitglieder der beiden Feuerwehren kennen sich seit Jahren – nicht nur von Einsätzen, zu denen sie bei Großereignissen ausrücken, sondern unter anderem auch von gemeinsamen Sommerlagern. Und doch wird das Band, das die beiden Feuerwehren aus Oberoderwitz und Eibau miteinander verbindet, nun noch enger geknüpft. Denn künftig wollen auch die beiden Fördervereine, die die Arbeit der Feuerwehr in ihren Orten unterstützen, enger zusammenarbeiten.

Fördervereine gibt es in vielen Bereichen der Gesellschaft – sei es bei Kinderhäusern, Schulen oder Kultureinrichtungen. Oder eben bei Feuerwehren. Dort verfolgen Fördervereine meist das Anliegen, der örtlichen Feuerwehr bei ihren vielfältigen Tätigkeiten zu helfen. Der Vorteil ist, dass Vereine gemeinnützig arbeiten und auch mal einen Gewinn machen dürfen. Dieses Geld wird dann der Gemeinde für die Feuerwehrarbeit zur Verfügung gestellt, sagt Daniel Schädlich, Vorsitzender des Fördervereins der Ortsfeuerwehr Oberoderwitz und selbst aktiver Feuerwehrmann in Oderwitz. Der dortige Förderverein ist erst ein halbes Jahr alt und hat nach anfänglich elf Gründungsmitgliedern mittlerweile 69 Mitglieder. Der Eibauer Förderverein für die Feuerwehr besteht dagegen seit 2015 und hat 50 Mitglieder.

Künftig sollen beide Fördervereine enger zusammenarbeiten, dafür setzen sich vor allem die beiden Vorsitzenden Daniel Schädlich und Martin Weigelt ein. „Wir kennen uns schon länger und unternehmen auch gemeinsam etwas“, erzählt Daniel Schädlich. Dabei sei man auf die Idee gekommen, beide Vereine enger zu verzahnen – mit dem ersten sichtbaren Ergebnis, dass nun beide Vorsitzende Mitglied im jeweils anderen Förderverein sind. Der Oderwitzer Daniel Schädlich erklärt daraus entstehende Vorteile an einem einfachen Beispiel: „Wenn Fremde beim Förderverein Dinge wie Technik oder Biertischgarnituren ausborgen möchten, müssen sie dafür etwas bezahlen. Vereinsmitglieder müssen das hingegen nicht tun.“ Wenn die Fördervereine in beiden Orten also wieder mal zu einem Fest einladen, können sie dafür auf die Unterstützung aus dem Nachbarort setzen. „Das macht es uns in vielen Dingen künftig leichter“, ist sich Daniel Schädlich sicher. „Ein Anruf reicht, und es gibt sicher eine unkomplizierte Lösung.“ Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Chemie stimmt, so Schädlich. „Man muss sich auf den anderen verlassen können.“

Auch in anderer Form wirkt sich die Zusammenarbeit der beiden Fördervereine schon aus. „Wir haben uns mit beiden Vereinen beim grenzüberschreitenden Förderprojekt ,Brautschau der Ideen’ beworben“, sagt Schädlich. Oderwitz hofft dabei auf Unterstützung für eine Festwoche im kommenden Jahr, wo die Ortsfeuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, Eibau möchte ein zweisprachiges Feuerwehrkabarett auf die Beine stellen – von Feuerwehrleuten für Feuerwehrleute, bei dem diese selbst auch mitwirken. Hilfe bei ihren geplanten Vorhaben, für die gegenwärtig nach tschechischen Partnern Ausschau gehalten wird, bekommen die beiden Fördervereine dabei von der Marketinggesellschaft Oberlausitz und dem Büro Euroregion Neisse-Nisa-Nysa. Daniel Schädlich sagt, dass sich die Feuerwehren, die einem kommunalen Zweck nachkommen, selbst nicht um Fördermittel bewerben könnten. „Die Fördervereine können das aber“, so Schädlich. Und von diesem Geld würden letztlich alle profitieren.

Abgesehen davon bleiben die Feuerwehr-Fördervereine aber auf Spendengelder angewiesen – damit diese auch weiterhin für ihre Feuerwehren, aber auch für das kulturelle Leben in ihren Dörfern aktiv werden können.