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Birgit Munz

Frauen an die Macht: Erstmals in seiner Geschichte steht eine Frau an der Spitze des Sächsischen Verfassungsgerichtshofs. Der Landtag wählte gestern die 52-jährige Richterin am Oberlandesgericht (OLG)...

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Frauen an die Macht: Erstmals in seiner Geschichte steht eine Frau an der Spitze des Sächsischen Verfassungsgerichtshofs. Der Landtag wählte gestern die 52-jährige Richterin am Oberlandesgericht (OLG) Dresden mit deutlicher Mehrheit (89 Ja-, 24 Nein-Stimmen). Munz wird das höchste sächsische Verfassungsorgan neun Jahre lang leiten. Zur Seite stehen ihr dabei die ebenfalls gestern gewählten Vize-Präsidenten Alfred Graf von Keyserlingk, der Präsident des Arbeitsgerichts Dresden, sowie Matthias Grünberg, der Präsident des Sozialgerichts Dresden.

Munz hat seit ihrem Wechsel in den sächsischen Justizdienst vor zehn Jahren eine erstaunliche Blitzkarriere hingelegt. Ende 1981 trat sie in den höheren Justizdienst ein. Zunächst war sie beim Bonner Landgericht und beim Oberlandesgericht Köln. In Sachsen rückte sie schnell auf zur Vorsitzenden Richterin am Landgericht Dresden. Im Mai 2003 wechselte sie an das dortige Oberlandesgericht. Erst vor wenigen Tagen wurde sie dessen Vizepräsidentin.

Dennoch hat sich Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) mit seinem Personalvorschlag in Justizkreisen weitere Feinde gemacht. Dort wird zwar nicht Munz’ Qualifikation bezweifelt. Doch auch die Neue Richtervereinigung (nrv) vermutet bereits in ihrem Februar-Rundbrief hinter der Personalie ein blank-plumpes parteitaktisches Manöver. (SZ/abi)