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Bischofswerda: Was wird aus der Kleiderkammer?

Wegen Corona musste das kleine Geschäft in Bischofswerda schließen. Später gab es Probleme mit dem Brandschutz. Jetzt sucht das DRK Alternativen.

Von Richard Walde
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Holger Beier und Peter Mark vom DRK suchen nach Räumlichkeiten für eine Kleiderkammer in Bischofswerda.
Holger Beier und Peter Mark vom DRK suchen nach Räumlichkeiten für eine Kleiderkammer in Bischofswerda. © SZ/Richard Walde

Bischofswerda. "Wann öffnet die Kleiderkammer auf der Putzkauer Straße wieder?" Mit dieser Frage wandten sich in den vergangenen Wochen gleich mehrere Leser an Sächsische.de. Denn das kleine Geschäft, das vom DRK betrieben wird, wurde im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Bestimmungen geschlossen. Informationen über eine mögliche Wiedereröffnung seien allerdings nicht zu finden, bedauerten die Leser.

"Wir sind noch dabei, das Gebäude schick zu machen", berichtet Peter Mark, Geschäftsführer des DRK in Bautzen, und meint dabei die laufenden Sanierungsarbeiten. Denn im zweistöckigen Haus befinden sich neben dem Raum der Kleiderkammer noch weitere soziale Einrichtungen, zum Beispiel die Beratungsstelle für Schwangere und Familien.

Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten ergab sich jedoch ein grundlegendes Problem. Die Bauaufsicht stellte fest, dass eine Wiedereröffnung der Kleiderkammer aus Gründen des Brandschutzes nicht in Frage kommt. Zwar gäbe es die Möglichkeit, die Auswahl an Kleidungsstücken zu reduzieren. Damit wäre allerdings niemandem geholfen, sagt Peter Mark. Denn in der Kleiderkammer wurden nicht nur Kleidungsstücke angeboten, es sei auch ein Treffpunkt für Menschen entstanden, der nun so nicht weiter betrieben werden kann.

Alternativen in der Region

"Wir können den Leuten aktuell nur anbieten nach Bautzen zu kommen", erklärt der DRK-Geschäftsführer. Dass sich die Menschen über die Schließung beschweren und nicht bereit sind in eine andere Stadt zu fahren, kann er verstehen. Doch gäbe es in der Kreisstadt neben einer Kleiderkammer auf der Wallstraße nur wenige Meter weiter auf der Steinstraße ein großes Sozialkaufhaus.

"So ein Angebot hätten wir in unseren Räumlichkeiten in Bischofswerda nie anbieten können", sagt Mark. Doch auch in Schiebock selbst gibt es ein solches Sozialkaufhaus. Und zwar in der Schiebock-Passage. Betrieben wird es vom Regionalverband Dresden des Demokratischen Frauenbundes, dass auch für die Tafel zuständig ist. Dort gibt es neben Kleidung unter anderem auch technische Geräte und Möbel.

Suche nach Räumen in Bischofswerda

Auch das DRK möchte in Bischofswerda zeitnah wieder durchstarten und Kleidung für einen kleinen Geldbetrag anbieten. "Wir haben uns vorgenommen, mit anderen Akteuren in Kontakt zu treten und eine Räumlichkeit zu finden", betont Mark. "Wir geben uns Mühe", fügt Ehrenamt-Koordinator Peter Beier an, der für die Kleiderkammer und deren Betrieb zuständig ist.

In diesem Zusammenhang werde man sich auch an die Schiebocker Stadtverwaltung wenden, was in den nächsten Wochen passieren soll. "Es gibt auch andere Sozialträger, die in Bischofswerda aktiv sind und eine Kleiderkammer eröffnen könnten", sagt Mark - beispielsweise die Diakonie oder der ASB.

Die Diakonie kann sich so etwas allerdings nicht vorstellen. "Eine Übernahme oder Neuentwicklung eines solchen Angebotes ist für uns im Moment nicht denkbar", heißt es von Geschäftsführer Alexander Jesinghaus. Denn man habe bisher noch keine Erfahrungen in diesem Bereich und weder die räumlichen noch logistischen Voraussetzungen dafür.

Auf der Putzkauer Straße 12 in Bischofswerda befand sich zum Beginn der Corona-Pandemie die Kleiderkammer des DRK.
Auf der Putzkauer Straße 12 in Bischofswerda befand sich zum Beginn der Corona-Pandemie die Kleiderkammer des DRK. © SZ/Uwe Soeder