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Wo man Grünabfälle bequem los wird

In den Gärten fällt jetzt viel Abfall an. Doch wohin mit Laub und Ästen? In Putzkau gibt es eine besondere Annahmestelle.

Von Manuela Paul
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In Putzkau können Gartenabfälle bis kurz vor Jahresende an sechs Tagen in der Woche abgegeben werden. Eine Chipkarte, wie sie Marco Birnstengel zeigt, verschafft den Kunden Zutritt zum Grüngutplatz.
In Putzkau können Gartenabfälle bis kurz vor Jahresende an sechs Tagen in der Woche abgegeben werden. Eine Chipkarte, wie sie Marco Birnstengel zeigt, verschafft den Kunden Zutritt zum Grüngutplatz. © SZ/Uwe Soeder

Putzkau. Im Herbst wird in vielen Gärten aufgeräumt. Doch wohin mit den Grünabfällen? Sie zu verbrennen, ist nicht erlaubt, betont der Landkreis Bautzen auf seiner Internetseite. Wer Grüngut nicht im eigenen Garten kompostieren, untergraben oder in der Biotonne entsorgen kann, hat die Möglichkeit, es gegen Gebühr auf Grüngutsammelplätzen umweltgerecht zu entsorgen. Zum Beispiel in Putzkau. 

Während die Landkreis-Sammelplätze zum Beispiel in Großharthau und Bischofswerda nur an zwei beziehungsweise drei Tagen in der Woche für einige Stunden öffnen, kann man zur Putzkauer Grüngut-Annahmestelle fahren, wann immer es einem passt. Bis kurz vor Weihnachten ist der Platz , den das Unternehmen Putzkauer Milch und Landbewirtschaftung Wesenitztal betreibt, an sechs Wochentagen geöffnet. Allerdings nur, so lange das Wetter mitspielt, sagt Marco Birnstengel, Chef des Putzkauer Landwirtschaftsbetriebes. Sobald Schnee fällt, ist es mit der Entsorgung vorbei.

Kunden kommen auch von weit her

Das liegt an der eingesetzten Technik. Denn der Grüngutplatz in Putzkau funktioniert dank Chipkarte, Schranke und Videotechnik vollautomatisch. Aber, so erklärt der Unternehmer, eben nur, wenn die in den Boden eingelassenen Kontaktschleifen, die die  Schrankenanlage steuern, schnee- und eisfrei sind. „Wir machen dort keinen Winterdienst.“ Denn Personal, welches kassiert und kontrolliert, gibt es auf seinem Platz nicht. Nur dadurch könne er so kundenfreundliche Öffnungszeiten anbieten.

Ganz ohne personellen Aufwand gehe es aber nicht. Denn Kompostierung mache selbst mit entsprechender Technik viel Arbeit. Ein Mitarbeiter schaue täglich nach dem Angelieferten, setze es auf den Haufen hoch oder bei Bedarf auch um. Denn gerade zu Spitzenzeiten wie im Herbst oder Frühjahr sei die Fläche ganz schnell voll. 

Rund 600 Kunden hat der Grüngutplatz laut Birnstengel inzwischen. Der Großteil seien Privatleute. Es gebe aber auch gewerbliche Kunden wie Hausmeisterdienste, Landschaftspflegebetriebe oder die Landestalsperrenverwaltung. Bis aus Pirna, Dresden, Stolpen und Bautzen würden Leute kommen, vor allem wegen der großzügigen Öffnungszeiten. 

Die Chipkarte für den Platz bekommt man gegen fünf Euro Pfand, man kann darauf einen beliebigen Geldbetrag speichern lassen. Aufladen und fürs nächste Jahr freischalten lassen kann man die Karte inzwischen wieder jeden Dienstag von 13 bis 16.30 Uhr im Büro des Landwirtschaftsunternehmens an der Schmöllner Straße in Putzkau. Im Frühjahr war all das wegen Corona nur per Mail möglich. 

Chipkarte muss fürs nächste Jahr freigeschaltet werden

Allerdings würden es Kunden oft vergessen, die Karte wieder freischalten zu lassen, sagt der Firmenchef. Dann stünden sie irgendwann vor verschlossener Schranke, obwohl sie noch ein Guthaben haben. Letzteres werde automatische ins nächste Jahr übertragen, den Zugang zum Platz bekomme man aber nur per Freischaltung. Wer seine Karte nicht mehr braucht und abgibt, bekommt Pfand und Rest-Guthaben zurück.

Die auf einen Nachmittag pro Woche bemessene Bürozeit gefalle nicht allen. Doch „die Grüngutannahme ist für uns nur ein Nebengeschäft“. Entsprechend sei auch der Personalaufwand kalkuliert. Eingerichtet habe man die Annahmestelle, um den Menschen der Region ein Angebot zu unterbreiten, ihre Grünabfälle ordentlich zu entsorgen, so Marco Birnstengel. Damit Gartenabfälle und Baumschnitt nicht illegal auf Feldern und an Waldrändern abgekippt werden. 

Den Kompost, den die Putzkauer auf ihrem Sammelplatz herstellen, zu verkaufen, würde sich nicht rechnen, sagt der Landwirt. Deshalb bringen die Putzkauer ihn auf ihren eigenen Flächen aus – als organische Düngung. „Das ist ein positiver Nebeneffekt für uns.“   

Der Grüngutplatz an der Schmöllner Straße in Putzkau hat montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und sonnabends von 9 bis 12 Uhr geöffnet. 

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