Bischofswerda. Es muss nicht immer schneller, höher und weiter sein. Der "Tag der offenen Hinterhöfe" mit sonst rund 30 Teilnehmern darf in diesem Jahr Corona-bedingt nicht stattfinden. Trotzdem fanden findige Geschäftsinhaber und weitere Hauseigentümer in Bischofswerdas Innenstadt Wege, um den Tag - in diesem Jahr wäre es der 20. gewesen - in etwas anderer Form zu gestalten.
Die Idee, am deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals Hinterhöfe in Bischofswerda zu öffnen, die sonst nicht zugänglich sind, geht auf den Inhaber der Stadt-Apotheke Rainer Klotsche zurück. Noch jetzt managt er diesen Aktionstag für die Werbegemeinschaft. Ein von ihm herausgegebener Flyer verzeichnet im Corona-Jahr noch fast 20 Adressen, wo Besucher an diesem Sonntag etwas erleben können.
Zwei offene Höfe bei reguliertem Zugang
Mindestens zwei Hinterhöfe werden bei reguliertem Zugang geöffnet sein. Zu den weiträumigsten in der Innenstadt gehört der Hof der Stadt-Apotheke. Apothekerin Renate Klotsche, die in ihrer Freizeit malt, wird dort einige ihrer Bilder zeigen und das Fernweh nähren. Sie stellt Bilder aus, die unter anderem auf Hiddensee und Kreta entstanden sind. Rund 20 Besucher werden sich gleichzeitig im Hof aufhalten können, erwartet Rainer Klotsche.
Auch Christa Schudeja wird ihren Hof in der Brauhausgasse öffnen. Die ehemalige Gemeindepädagogin, die jetzt im Ruhestand ist, ist begeisterte Pilgerin. Bei ihr können sich die Besucher über den sächsischen Jakobsweg, der von Bautzen nach Hof führt, sowie über "das grüne Wunder" informieren. Dabei geht es darum, wie aus einem grauen Hinterhof eine Wohlfühloase inmitten der Stadt wurde.
Innenstadt-Läden dürfen am Sonntag öffnen
Wo Hinterhöfe zu klein sind, um Mindestabstände einzuhalten, gehen Geschäftsleute raus auf die Straße vor ihre Läden. So findet die Modenschau vom "Haus der Dame" diesmal auf der Bahnhofstraße statt (Beginn 15 Uhr). Buchhändlerin Mandy Heinrich wird in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte ein Lesezelt vor ihrem Geschäft aufbauen. Weitere Ladeninhaber schenken Getränke aus, lassen Kunden am Glücksrad drehen oder bieten einen Außenverkauf an. Denn dieser Sonntag ist in Bischofswerda verkaufsoffen.
Erstmals findet in der Stadt ein Wochenmarkt am Sonntag statt. Er ist Ersatz für den Herbstmarkt in anderen Jahren. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden von 10 bis 18 Uhr einschließlich der Gastro-Angebote 23 Marktstände geöffnet sein. Allerdings werden diesmal auf dem Altmarkt wegen der Hygieneregeln keine Biertischgarnituren aufgestellt, an die man sich setzen kann.
Kinderangebote, Bücherflohmarkt und Minikino
Für Kinder gibt es mehrere Bastel- und Spielangebote, unter anderem auf dem Kirchplatz, in der Stadtbibliothek und ab 13 Uhr auf dem Altmarkt beim Verein Aktiv für Kids.
Die Stadtbibliothek im "Bischofssitz" wirbt am Sonntag um neue Leser mit einer Jahresgebühr zum halben Preis. Außerdem gibt es dort einen Bücherflohmarkt. Im Erdgeschoss des Gebäudes ist die Carl-Lohse-Galerie geöffnet.
Wenige Schritte davon entfernt, im Eine-Welt-Laden, ist das Minikino "Funkelfix" zu Gast. Es zeigt Kurzfilme. Außerdem kann man Saft pressen.
Darüber hinaus werden zwei Stadtführungen angeboten - Treff um 11 und 15 Uhr am Mediaturm auf dem Markt. Die Teilnehmerzahl pro Führung ist auf 20 begrenzt. Kosten: drei Euro pro Person.
Straßen der Innenstadt am Sonntag gesperrt
Fußgänger haben an diesem Sonntag „Vorfahrt“. So werden alle Zu- und Abfahrtsstraßen rund um den Altmarkt von 9 bis 20 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt – die gesamten Parkflächen am Altmarkt für den Aufbau der Händler bereits ab 8 Uhr. Von 9 bis 18 Uhr bleiben ebenfalls der Kirchplatz und die dort vorhandenen Parkflächen dem Fußgängerverkehr vorbehalten.
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