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Therapeut plant Nachfolge auf lange Sicht

Für Siegfried Bänsch aus Geißmannsdorf ist der Ruhestand noch kein Thema. Trotzdem kümmert er sich schon jetzt darum, wie es mit der Praxis weitergeht.

Von Ingolf Reinsch
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Der Bischofswerdaer Physiotherapeut Siegfried Bänsch ist fachlich auf vielen Gebieten zu Hause. Er hilft unter anderem bei Bandscheiben-Problemen.
Der Bischofswerdaer Physiotherapeut Siegfried Bänsch ist fachlich auf vielen Gebieten zu Hause. Er hilft unter anderem bei Bandscheiben-Problemen. © SZ/Uwe Soeder

Bischofswerda. Siebenundsechzig Jahre und noch kein bisschen arbeitsmüde: Auch in den nächsten Jahren möchte der Geißmannsdorfer Physiotherapeut Siegfried Bänsch für seine Patienten da sein. 

Zugleich geht er daran, langfristig die Zukunft seiner Praxis zu regeln. Es gebe einen Therapeuten, dem er es zutraue, die Praxis in seinem Sinne fortzuführen, sagt er. Drei bis fünf Jahre werde es dauern, um seinen Nachfolger auf die fachliche Qualität zu bringen, die Patienten von ihm gewohnt sind.

Neben den normalen Leistungen einer Physiotherapie bietet die Geißmannsdorfer Praxis Besonderes. Das spricht sich herum. Bis aus dem Erzgebirge und Berlin kommen Patienten zur Behandlung nach Bischofswerda. 

Selbstheilungskräfte des Körpers stärken

Siegfried Bänsch setzt vor allem auf asiatische Heilmethoden, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. Eines seiner Schlüsselwörter ist die Lebensbalance, die beiträgt, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu stärken. Er arbeitet viel mit seinen Händen, nutzt die Osteopathie und arbeitet nach der auf dieser Grundlage entstandenen Craino-Sacralen-Therapie. 

Diese basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit nährt, bewegt und schützt unser Nervensystem – vom Schädel (lateinisch: Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum). Die Therapie hilft, Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu lösen. Sie stärkt das Immunsystem und stabilisiert die Körperfunktionen. 

Ein weitere besondere Methode ist die Bioenergetik. Sie aktiviert die Selbstheilungskräfte. 

Jeden Morgen eine halbe Stunde Sport

Siegfried Bänsch geht es darum, seine Patienten nicht nur zu behandeln, sondern auch ihr Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise zu schärfen. Im Gespräch fallen Sätze, die man sich hinter den Spiegel klemmen möchte. Wie zum Beispiel: Für seine Gesundheit ist nicht der Arzt, sondern jeder selbst verantwortlich. Oder: Nicht die Arbeit macht uns krank, sondern unser Verhalten in der Freizeit. Soll heißen: Viele sind inaktiv, bewegen sich zu wenig oder überhaupt nicht. 

Der schlanke 67-Jährige lebt vor, was er seinen Patienten vermitteln möchte. Der Tag beginnt für ihn mit einer halben Stunde Sport. Zweimal  in der Woche absolviert er zudem  für jeweils zwei Stunden ein Kraft-, Konditions- und Ausdauertraining. Hinzu kommen Gartenarbeit und Wanderungen mit seiner Frau Elke, die bis zu einem schweren Unfall an seiner Seite in der Praxis arbeitete. 

Moderne Praxisräume und eine Pension

In diesem Jahr sind es 30 Jahre, dass sich Siegfried Bänsch selbstständig machte. Zuvor war er als Physiotherapeut im Bischofswerdaer Mähdrescherwerk angestellt. Er betreute von 1977 bis 1992 die Bischofswerdaer Fußballmannschaft, die es bis in die höchste Spielklasse der DDR schaffte, und gehört zu den Gründern des Fitness-Studios "Sport-Live" in Rammenau. 

Am Wohnhaus der Familie wuchs seit den 90er-Jahren die Praxis mit Therapie-, Kurs- und Schulungsräumen, Sportgeräten, Sauna und einer Pension, die Gäste auch für Kuren in Geißmannsdorf nutzen. Siegfried Bänsch beschäftigt eine Physiotherapeutin. 

Bei seinem Nachfolger schaue er nicht nur auf die fachlichen Qualitäten, sagt er. Fast noch wichtiger sei ihm die menschliche Seite. Sein Nachfolger müsse lebensbejahend sein, aktiv im Leben stehen und für die Patienten Empathie entwickeln.  

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens seiner Praxis lädt Siegfried Bänsch an diesem Sonnabend von 14 bis 17 Uhr zu einem "Tag der offenen Tür" ein. 

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