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Böhlaer wird zum Star beim Tag der Sachsen

Für Marcel Hausmann wurde am Sonnabend ein großer Wunsch wahr. Dafür musste er aber auch etwas tun.

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© MDR

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Torgau/Böhla b. O. Marcel Hausmann aus Böhla bei Ortrand ist überglücklich: Er hat seine Aufgabe geschafft und am Sonnabend einen unvergesslichen „Tag der Sachsen“ in Torgau inklusive Auftritt auf der MDR-Sachsen-Bühne erlebt.

Der 34-Jährige hatte sich als Kandidat bei „W.W.W. – Wünsche werden wahr“ beim Radiosender MDR Sachsen registrieren lassen. „Ich will mal als besonderer Gast bei einem Heimspiel von Dynamo Dresden dabei sein, denn die Karten sind sehr teuer, das kann sich ein normaler Arbeiter nicht leisten“, sagt Hausmann. Er arbeitet als Paketfahrer. Seit „ewigen Zeiten“ würde er samstags immer bei „Fair Play“ im Radio mitspielen und hätte auch schon mal früher Stadiontickets mit seinem Vater gewonnen. Nun soll seine Freundin mit.

Doch um sich diesen Wunsch zu erfüllen, musste Hausmann eine Aufgabe lösen – und zwar am Wochenende auf großer Bühne beim Tag der Sachsen. Die Aufgabe war: Der Böhlaer sollte abends mit der Rod- Stewart-Coverband „Mister Rod“ den Song „I`m sailing“ singen. Dafür musste er vorab vier Mitstreiter gewinnen, die mitsingen.

Ein bisschen geahnt hatte „Hausi“ den Ausflug zum Sachsentag schon, als er vom MDR nach Torgau abgeholt wurde. Dort offerierte ihm Moderator Silvio Zschage, was zu tun ist. „Die vier Unterstützer, die mit mir auf die Bühne gehen, habe ich glücklicherweise auch gefunden“, erzählt Marcel Hausmann. Das wäre gar nicht leicht gewesen, denn natürlich ist es mit viel Lampenfieber verbunden. „Jeder, der mich kennt weiß, dass ich eine Rampensau bin und jeden Scheiß mitmache“, erzählt Marcel Hausmann noch immer etwas aufgeregt. „Aber da oben schlotterten mir die Knie.“

Tatsächlich hatte die „Band“ etwa zwei Stunden hinter der Bühne mit Eberhard Reimann vom Torgauer Musikhaus Reimann geprobt. „Für einen der Mitsinger ging damit ein großer Traum in Erfüllung, denn er kommt schon viele Jahre zum Sachsentag und durfte endlich mal ins VIP-Zelt“, erzählt der Böhlaer. Dort trafen sie Sängerin Bonny Tyler und zahlreiche andere Prominente. In verrückten Kostümen traten Marcel Hausmann und seine Mitstreiter dann am Abend vor rund 5000 Zuschauern auf. Das wird ihnen ein unvergessliches Erlebnis bleiben.

Als der Paketfahrer an diesem Abend nach 12 Stunden wieder im Bett lag, merkte, er, wie knülle er war. „Ich habe wirklich gemerkt, wie viel zu so einer großen Show dazugehört, wie anstrengend das ist“, sagt er. Doch nun purzeln viele positive Reaktionen auf ihn ein. „Einige waren mit vor Ort und haben mich gefilmt, viele haben auch das Video vom MDR auf Facebook geteilt“, so Marcel Hausmann. Als Paketfahrer würde er nun sogar aus Spaß Auftrittsangebote erhalten. „Egal, wer mich anspricht, alle äußern sich positiv“, freut sich der Böhlaer.

Wann darf er nun mit seiner Freundin als „very important person“ zu Dynamo? Im April nächsten Jahres gegen Union Berlin, erzählt Marcel Hausmann. Die Vorfreude ist ihm schon ins Gesicht geschrieben.