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Bogatynias Ex-Bürgermeister verhaftet

Andrzej Grzmielewicz steht unter Korruptionsverdacht. Und mit ihm noch weitere Personen. 

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Hier wird Andrzej Grzmielewicz gerade in Handschellen abgeführt.
Hier wird Andrzej Grzmielewicz gerade in Handschellen abgeführt. © privat

Die Antikorruptions-Agentur CBA hat diesen Mittwoch, 6 Uhr, Bogatynias ehemaligen Bürgermeister Andrzej Grzmielewicz verhaftet. Neben ihm nahm diese zur selben Zeit auch Slawomir Zawada fest, Vorstandsvorsitzender bei PGE-Erneuerbare Energien in Warschau. PGE ist der Betreiber des Kraftwerks in Turow. Hinzu kommen noch vier weitere Personen. Dabei könnte es sich nach unbestätigten Informationen um ehemalige Manager großer kommunaler Unternehmen handeln. Ihnen wird vorgeworfen, Teil der organisierten Kriminalität zu sein.

Die beiden Verhafteten waren schon seit Längerem auf Konfrontationskurs. Noch in seiner Amtszeit als Bürgermeister deutete einiges darauf hin, dass Grzmielewicz Personen aus dem Umfeld Zawadas loswerden wollte. Unter anderem wurde Anfang 2018 die damalige Stadtratsvorsitzende Dorota Bojakowska abgewählt, die der polnischen Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit) angehört und als dessen Verbündete galt. Auch andere Vertraute verloren in Bogatynia ihren Job, wie der für Investitionen zuständige Stellvertreter Dominik Matelski, ebenso die Chefin des städtischen Entsorgungsunternehmens GPO, Stella Gosk.

Zawada war dort bis Ende 2015 Direktor für ökonomische und kommunale Fragen im Vorstand. In seine Amtszeit fallen die Vorgänge, die als Müllskandal für Schlagzeilen gesorgt haben. Zugleich ist der gebürtige Zgorzelecer Chef der Kreisorganisation der PiS. Der Ex-Bürgermeister ist hingegen als PiS-Mitglied suspendiert worden - unter anderem nach dem Debakel um die geplanten Lech-Kaczynski-Gedenktage im Frühjahr 2017. Die groß angelegte Veranstaltungsreihe sollte unter anderem eine Ausstellung von nicht reinrassigen Katzen umfassen, was landesweit sowie im Internet für Hohn und Spott sorgte. Die Feiern wurden schließlich abgesagt. Zumal sie statt des Karbonalia-Festes - des Festes der Bergarbeiter - stattfinden sollten. 

Andrzej Grzmielewicz war 2006 noch als PiS-Mitglied ins Bürgermeisteramt gekommen, wiedergewählt worden, musste sich aber nach zwölf Jahren erstmals einer Stichwahl stellen. Die verlor er im November vorigen Jahres gegen Herausforderer Wojciech Blasiak. Er setzte sich mit 5.721 Stimmen (53 Prozent) gegen den bisherigen Amtsinhaber durch, der 5.078 Stimmen auf sich vereinen konnte.  Beide Kandidaten waren auf Vorschlag eigener Wahlkomitees ins Rennen gegangen. Unterstützt wurde Blasiak auch von den unterlegenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt wie Dorota Bojakowska. (SZ)

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