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Bombenanschlag auf Armeegebäude in Syrien - Viele Tote

Bei einem Anschlag im Umland von Damaskus kommen laut Aktivisten zahlreiche Regime-Soldaten ums Leben. Zuvor hatte die syrische Armee gemeinsam mit der Hisbollah eine neue Offensive gestartet.

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Istanbul/Beirut. Bei einem Anschlag auf ein Armeegebäude im Umland von Syriens Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten mindestens 31 Menschen getötet worden. Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte, handelt es sich bei den Opfern um Mitglieder der Streitkräfte des Regimes. Unter ihnen seien vier Generäle, sagte der Leiter der Initiative, Rami Abdel-Rahman, auf dpa-Anfrage. Das Gebäude sei nach der Explosion in sich zusammengestürzt. Staatliche Medien berichteten zunächst nicht über den Angriff.

Zuvor waren syrische Regierungstruppen im Umland von Damaskus und Aleppo weiter in die Rebellengebiete vorgerückt. Nördlich der Hauptstadt gab es am Wochenende nach Angaben der Opposition heftige Kämpfe im Gebiet von Al-Kalamun, die einen neuen Flüchtlingsstrom in den Libanon auslösten.

Allein am Samstag trafen in der sunnitischen Ortschaft Arsal in der libanesischen Bekaa-Ebene 1.000 Familien aus dem umkämpften Gebiet ein. Das teilten Mitarbeiter des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Augenzeugen sprechen von Tausenden neuen Flüchtlingen im Grenzgebiet Ostlibanon. Lastwagen voller Frauen und Kinder seien schon ab Samstagmorgen in Arsal eingetroffen.

Bei ihrem Sturm auf die Oppositionshochburgen werden die Regierungstruppen von schiitischen Hisbollah-Kämpfern aus dem Libanon unterstützt. Den Rebellen zufolge kämpfen 15 000 Hisbollah-Kämpfer in Al-Kalamun, durch das Versorgungsrouten nach Homs laufen. In der Region leben rund 50.000 Menschen.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte zudem Bilder vom Vormarsch der Regimetruppen auf Aleppo. Demnach erreichten Soldaten den Ort Tel Hasel etwa zehn Kilometer südöstlich der Handelsmetropole.

Der Aufstand gegen Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat seit seinem Beginn im März 2011 mehr als 100.000 Menschen das Leben gekostet. Millionen Syrer sind auf der Flucht. (dpa)