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Boote dürfen Pieschener Hafen wieder verlassen

Das Wasser ist zwar wieder sauber. Allerdings ermittelt die Polizei weiter, woher der schillernde Ölfilm kam.

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© Sven Ellger

Von Sandro Rahrisch

Es ist kein Rein- und Rauskommen: Die Einfahrt zum Pieschener Hafen ist auch am Donnerstagmorgen durch ein 50 Meter langes Vliesband blockiert. Die Sperre verhindert, dass Kraftstoff in die Elbe gelangt. Außerdem bindet das Gewebe die Schadstoffe. Anlieger hatten am Dienstagabend die Feuerwehr alarmiert, als sie einen etwa 6 000 Quadratmeter großen Ölfilm im Hafenbecken entdeckten.

Woher der Kraftstoff stammt, ist weiterhin unklar. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Es seien bereits Proben entnommen worden, die noch analysiert werden, so ein Sprecher. Ergebnisse liegen bislang nicht vor. Anwohner spekulieren, dass Motorenöl ins Grundwasser gelangt sein könnte, als vergangene Woche mehrere Autos an der Erfurter Straße ausbrannten. Brandstifter hatten die Fahrzeuge auf dem Gelände eines Abschleppdienstes angezündet. Feuerwehrsprecher Ralf Schröder hält diese Mutmaßung für abenteuerlich und verweist auf die laufenden Ermittlungen. Infrage kommt theoretisch auch, dass Öl aus einem der Boote ausgetreten ist. Auch die illegale Entsorgung von Öl, Diesel oder Benzin ist nicht ausgeschlossen.

Am Donnerstagnachmittag haben Mitarbeiter des Umweltamtes das Wasser erneut untersucht. „Die Kontrolle hat ergeben, dass im Wasser sowie im Uferbereich keinerlei Ölverunreinigungen mehr festgestellt werden konnten“, so das Amt. Noch am Abend begann die Feuerwehr damit, die Sperre zu beseitigen. Mit nachhaltigen Schäden für Elbe und Natur rechnet Amtsleiter Christian Korndörfer nicht.

Auf die Aufhebung der Sperre hatte auch Toni Gössler gehofft, der im Hafen Grillboote verleiht. Dass er am Morgen keinen schimmernden Teppich mehr auf dem Wasser sehen konnte, machte ihm bereits Hoffnung. Für das Wochenende seien mehrere Bootsfahrten gebucht worden. Die Sperre hätte den Ausflügen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ölartige Filme seien im Hafen nicht das erste Mal aufgetaucht, sagt er. Vor allem bei Niedrigwasser schimmert es ab und zu bunt.

Als die Verschmutzung am Dienstag entdeckt wurde, rückten etwa zwei Dutzend Feuerwehrleute an. Von einem Boot aus wurde die Ölsperre verlegt.