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Box statt Garage

Die Firma Lagerbox eröffnet den ersten Standort an der Hamburger Straße. Auch die Alte Mälzerei wird umgebaut.

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© René Meinig

Von Sarah Herrmann

Das Sicherheitssystem des Siebengeschossers an der Ecke Hamburger/Bremer Straße kann fast mit dem eines Gefängnisses mithalten. Doch in dem Gebäude wohnen keine Straftäter. Stattdessen werden dort Kisten, Akten und Wertgegenstände aufbewahrt. Das Unternehmen Lagerbox aus Frankfurt am Main eröffnet voraussichtlich in zwei Monaten den ersten Standort in Dresden. Vermietet werden 1 300 Boxen in verschiedenen Größen – für alle, die etwas lagern müssen. Das Geschäft mit dem Stauraum boomt. Die Firma betreibt bereits 19 andere Komplexe. Damit das Hab und Gut der Kunden sicher ist, gibt es auch in Dresden technische Raffinessen.

Vermietet werden am neuen Standort 1300 Boxen in verschiedenen Größen. Die kleine Variante wird häufig zum Lagern von Dokumenten genutzt. In rund zwei Monaten soll der Standort offiziell eröffnet werden. Die Boxen können aber schon reserviert werden.
Vermietet werden am neuen Standort 1300 Boxen in verschiedenen Größen. Die kleine Variante wird häufig zum Lagern von Dokumenten genutzt. In rund zwei Monaten soll der Standort offiziell eröffnet werden. Die Boxen können aber schon reserviert werden. © René Meinig

Jeder Kunde bekommt einen persönlichen Zugangscode. Den muss er schon bei der Zufahrt eingeben. Die ist von der Hamburger sowie von der Bremer Straße möglich – an 365 Tagen zwischen 6 und 23 Uhr. Das Tor öffnet sich allerdings nur mit einer passenden Zahlenkombi. Die wird auch im Fahrstuhl wieder benötigt. Ansonsten setzt sich der Lift nicht in Bewegung. „Wer nicht bei uns Kunde ist, kommt also gar nicht in die Nähe der Boxen“, sagt Michel Galka, Pressesprecher von Lagerbox. Dennoch sind auch diese noch einmal einzeln alarmgesichert. Das System ist mit dem Fahrstuhl verbunden. Gibt ein Kunde also seinen ganz persönlichen Pin ein, wird nur an seiner Box der Alarm ausgeschaltet. Zudem sind alle Gänge kameraüberwacht und die Boxen verschlossen.

Die ersten Reservierungen liegen an der Hamburger Straße bereits vor. Vor allem Gewerbetreibende interessieren sich für die Lagerfläche. „Das ist sicherlich dem Standort im Gewerbegebiet geschuldet.“ Zwischen einem Kubik- und 25 Quadratmetern sind die Boxen groß. Bei der Auswahl verschätzen sich die meisten. Dadurch, dass die Lagerstätten drei Meter hoch sind, wird nur zwischen zehn und zwölf Prozent der Wohnfläche benötigt, um den kompletten Hausrat unterzubringen. Geht also beispielsweise der Bewohner eines 60-Quadratmeter-Apartments auf Weltreise, benötigt er eine Box mit sechs Quadratmetern.

Um das Passende zu finden, empfiehlt der Pressesprecher, persönlich vorbeizukommen. Mit der ersten Resonanz ist er zufrieden – trotz dreier Konkurrenzunternehmen in der Landeshauptstadt. Bedarf nach Stauraum gebe es immer. Wegen der steigenden Mieten werde der wohl noch steigen. Deswegen investiert Lagerbox bereits an einer weiteren Stelle in Dresden.

Derzeit wird das einstige Einkaufszentrum Alte Mälzerei auf der Heidestraße in Pieschen umgebaut. In den oberen Etagen sollen neben Büros auch Lagerboxen entstehen. 800 Stück sind geplant. Bis Jahresende sollen die Arbeiten beendet sein und der Standort eröffnet werden. Im Erdgeschoss des Gebäudes finden die Besucher dann voraussichtlich neue Geschäfte. Erst im April hat der Kinderschuh-Laden „Boys & Girls“ dort eine Filiale eröffnet. Das Ehepaar Thum verkauft bereits in Leubnitz-Neuostra Treter und wollte sich bereits seit Langem erweitern. Der Angelbedarf „Angel Joe“ ist innerhalb des Hauses umgezogen und hat nun auch mehr Platz für Ruten, Köder und Co. Es stehen aber weiterhin Gewerbeflächen im Erdgeschoss leer.

Pressesprecher Galka ist allerdings zuversichtlich, dass die Verträge bald unterschrieben werden. Wer sich für die Flächen interessiert, kann er nicht verraten. „Wir verhandeln mit Anbietern aus der Textil-, der Freizeit- und der Lebensmittelbranche“, sagt er geheimnisvoll.

Auch an der Hamburger Straße gibt es einen Mieter, der sein Geld nicht mit Stauraum verdient. So soll voraussichtlich im Juli eine Filiale der Bäckerei Claus im Erdgeschoss eröffnen. Wie bei der Fastfood-Kette McDonalds soll es dort einen Autoschalter geben, sodass die Kunden ihre Backwaren bekommen, ohne aus dem Fahrzeug aussteigen zu müssen.