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Brillen im Retro-Stil sind voll im Trend

Großenhains Optiker sind auf das diesjährige Geschäft mit modischen Brillen sehr gut vorbereitet. Einiges überrascht.

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© Kristin Richter

Von Jörg Richter

Großenhain. Für eine Kleinstadt wie Großenhain gibt es hier erstaunlich viele Brillengeschäfte. Immerhin vier Läden werben in der Innenstadt um die Gunst der Kunden. Das hat zur Folge, dass auf wenigen hundert Metern eine durchaus beachtliche Auswahl von Brillen vorhanden ist. Doch was tragen die Großenhainer in diesem Jahr auf der Nase?

Marlies Mißbach trägt selbst eine runde Brille mit dünnem Rahmen.
Marlies Mißbach trägt selbst eine runde Brille mit dünnem Rahmen. © Kristin Richter
Carmen Naumann zeigt eine Brille, die an die 50er erinnert.
Carmen Naumann zeigt eine Brille, die an die 50er erinnert. © Kristin Richter

Bei den Frauen geht es auf alle Fälle rund zu. Runde Gläser stehen zwar schon seit letztem Jahr bei modebewussten Brillenträgerinnen hoch im Kurs. „Aber es dauert immer eine Zeit, bis sich ein Trend auch in Großenhain durchsetzt“, sagt Tabea Faust von der Augenoptik Faust an der Ecke Meißner Straße/Mozartallee. Angesagt seien außerdem Brillen mit dünnen Bügeln. Sowohl bei Damen, als auch bei Herren. „Die meisten Männer mögen es ohnehin schlichter“, so Tabea Faust. Das starke Geschlecht von einem starken Auftritt mit knalligen Farben zu überzeugen, sei eher selten der Fall.

Ihre Kollegin Carmen Naumann vom Brillengeschäft „Augenblick“ in der Poststraße hat einen weiteren Trend ausgemacht. Und man(n) höre und staune, ausgerechnet bei Männern! „Das, was früher Opa-Brillen waren, setzt jetzt unsere Jugend auf“, sagt sie schmunzelnd. Große Brillen mit dünnen Metallbügeln, so wie sie in den 80er Jahren getragen wurden, seien erstaunlicherweise bei jungen Leuten sehr beliebt.

Ganz großer Trend bei den Frauen sei die Pilotenbrille. „Das ist eigentlich eine traditionelle Herrenform, aber feiner gestaltet“, sagt sie.

Carmen Naumann, die privat lieber farbige Hornbrillen mag, bedient in Großenhain eine Nische: Holzbrillen. Diese Modeerscheinung gibt es zwar bereits seit ein paar Jahren, aber sie findet immer mehr Fans. Nicht nur, weil sie schick aussehen, sondern auch leicht und bequem zu tragen sind. Außerdem leite Holz keine Ströme weiter. „Das klingt zwar schrecklich esoterisch“, sagt sie. „Ich habe anfangs selbst drüber gelacht.“ Aber mittlerweile gibt sie voller Überzeugung z. B. Menschen mit Migräne den Tipp, es doch mal mit einer Holzbrille zu versuchen.

Mit Designerbrillen in vielen Farben und Formen locken Mathias und Marlies Mißbach die Kunden in ihr Fachgeschäft auf der Berliner Straße. „Wir sind nicht nur auf deutschen Messen, sondern auch in Mailand und Paris unterwegs, um zu sehen, was gerade angesagt ist“, sagt Marlies Mißbach. In diesem Jahr seien es die Retrostile der 50er bis 70er Jahre, die in der Brillenmode aufgegriffen werden. Runde Formen und auch sehr farbig. Klassiker werden mit liebevollen Details und Raffinessen, z. B. Swarovski-Steinen an den Bügeln, gepaart. Trend seien transparente, zarte Farben. Aber auch grün, gelb und nach wie vor rot seien beliebt. Auch Brillen in der diesjährigen Modefarbe violett werden ihre Käuferinnen finden. Nicht nur bei Jüngeren. „Mode ist an kein Alter gebunden“, sagt Marlies Mißbach und ergänzt: „Letztendlich ist Mode, was einem selbst gefällt und zu einem passt.“